Mittwoch, 27. April 2022

Estateguru - neue Finanzierungsrunde

 Heute (27.4.) ist die 3. FInanzierungsrunde von Estateguru bei seedrs gestartet. Man sucht mindestens 500k€, bereits nach 2 Stunden sind schon rund 150% finanziert. Die Nachfrage ist also groß.

Doch gerade für Neueinsteiger heißt es genau hinschauen. Die 3. Runde ist im Gegensatz zu den ersten beiden keine Direktanlage in Anteile sondern ein sogenannter convertible loan. Das ist so etwas wie eine Wandelanleihe und gibt es bei seedrs immer mal wieder, in verschiedenen Ausprägungen.

Ein Blick auf das "Kleingedruckte" oder die "key information" verrät uns:

- es gibt bei der Umwandlung in Aktien später 20% Rabatt. Das würde einem Gewinn von 25% entsprechen (wenn man ihn realisieren kann).

- der sogenannte valuation cap beträgt über 200Mio € (im Vergleich zu einer aktuellen Bewertung von 55Mio).

- Keine Zinsen, 2 Jahre maximale Laufzeit.

OK. Was bedeutet das ganze? Gibt es die nächste Runde (mindestens 1 Mio), bekommt man die investierte Summe in Anteile umgewandelt, zu einem Preis von dieser Runde minus 20%. Egal wie groß die Wertsteigerung bis dahin war. Es sei denn, der valuation cap würde übertroffen. Also Estateguru ist dann schon z.B. 1Mrd wert. Dann würde man ein Schnäppchen machen. Ist aber nicht sehr wahrscheinlich, denn der ist schon arg hoch angesetzt.

Wenn zwei Jahre nichts passiert under nur sehr kleine Finanzierungsrunden stattfinden 36,07€ oder dem ggf. niedrigeren Preis einer Runde (dazwischen), kein Rabatt.

D.h. die Gewinnaussichten sind recht begrenzt, das Risiko ist aber genauso da wie bei einer "normalen" equity-Runde.

OK. 25% sind nicht schlecht. Wenn die nächste Runde relativ bald stattfindet. Aber vom Hocker reißt das Angebot jetzt nicht unbedingt.

Ach, und was man beachten sollte: auf dem Zweitmarkt kann man erst nach der Umwandlung handeln. Das wird eine längere Zeit dauern. Prinzipiell sind ja alle Investionen bei seedrs und dergleichen als langfristige zu betrachten, hier gibt es aber erstmal gar keine Ausstiegsmöglichkeit. 

Ich habe schon beides erlebt (trotz meiner noch nicht allzulangen Geschichte bei seedrs): insbesondere bei kleinen Firmen, bei denen der valustion cap zog eine enorme Wertsteigerung (5fach) auch bei convertibles oder eben 25% (bei 20% Rabatt, man muss ja umgekehrt rechnen) während die "echten" Anteile sich gerade ebenfalls verfünffachten. Das war dann für ein gutes Jahr Anlagezeit zwar auch nicht schlecht, aber man ärgert sich trotzdem, weil ein Kauf auf dem Zweitmarkt selbst mit deutlichem Aufschlag viel lohnender gewesen wäre. Und realisiert ist der Gewinn ja dann noch keinesfalls, nach solchen Kurssprüngen verkauft sich erstmal auf dem Zweitmarkt sehr schlecht.

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Wer sich beteiligen will und bislang noch nicht bei seedrs angemeldet war, sollte unbedingt den Neukundenbonus von 30€ (bzw. 25 Pfund) mitnehmen. Dazu muss man mindestens 200€ investieren. Den gibt es über einen Werbelink, z.B. diesen https://www.seedrs.com/signup?promo_code=Y4DCJ677

Natürlich kann man die 200€ oder 150L auch in andere Anteile investieren, muss man nur innerhalb von 4 Wochen nach der Anmeldung machen ;)

Sonntag, 24. April 2022

Ein Jahr bei peerberry - kein guter Zeitpunkt.

Peerberry ist eine P2P-Plattform, die Kreditanteile aus vielen verschiedenen Ländern anbietet. Es gibt Kurzläufer (30 Tage, teilweise auch darunter) und Kredite über längere Laufzeiten, bis zu mehreren Jahren. Die Verzinsung beträgt, je nach Land und Marktlage, ca. 9%-13%. Über ein Bonusprogramm für höhere Anlagesummen erhöht sich der Zinssatz zusätzlich um 0,5-1%.

Das ganze funktioniert normalerweise sehr unaufgeregt: Geld überweisen, Kredite aussuchen oder Autoinvest verwenden, Rückzahlung abwarten (häufig etwas verspätet, das wird aber verzinst), gegebenfalls Geld rücküberweisen (geht sehr schnell).

Allerdings liegt das Problem bei den Ländern, aus denen die Kredite kommen. Neben Vietnam, Lithauen und Polen sind da eben auch Moldavien und Kasachstan dabei. Und dann auch Russland und die Ukraine. Bzw. waren dabei. Ihr könnt euch vorstellen, dass das gerade nicht so einfach ist.

Als Ende Februar der brutale Überfall doch für die meisten von uns recht überraschend stattfand, hatte ich ca. 1/4 russische und sehr wenige ukrainische Titel im Depot. Wie schon zuvor bei der kurzen Krise in Kasachstan (von der keiner mehr spricht) reagiert Peerberry rasch und umsichtig.

Das ist ja eine Situation, vor der wir uns (finanziell) immer fürchteten, was passiert nun? Überraschenderweise flossen die Rückzahlungen aus der Ukraine zunächst weiter. Neue Kredite gab es unmittelbar keine mehr. Einen Zweitmarkt hat peerberry nicht.

Sehr bald gab es erste Ansagen. Die Aventus-Group, aus durch die betroffenen Kredite finanziert wurden, übernimmt die Verantwortung und zumindest die ausgeliehene Kreditsumme soll zurückbezahlt werden. Zinsen aber nur bis zur buy-back-Grenze (also 2 Monate nach Fälligkeit). Das ganze soll über etwa zwei Jahre Zug um Zug abgewickelt werden.

Das ist ein überraschend guter Plan für die Anlager. Ich hätte mit deutliche höheren Verlusten gerechnet und in der ersten Panik sicherlich auch einer 50%-Rückzahlung (bzw. einem entsprechendem Verkauf auf dem Zweitmarkt) zugestimmt.

Erste Zahlungen haben im April stattgefunden. Sogar mehr, als zunächst versprochen. Über 10% des Ausstands sind bereits beglichen, die Plattform selbst spricht sogar von 23%. 

Alle anderen Länder laufen übrigens wie gehabt weiter. Es gibt ein großes Angebot und die Zinssätze haben sich zumeist um ca. 2% erhöht.

Fazit: Peerberry macht einen extrem guten Job. Zwar steht bei mir noch eine Summe von ca. 300% der in einem Jahr erwirtschafteten Zinsen aus, dennoch bin ich guter Dinge und positiv überrascht. Russische Kredite würde und werde ich natürlich nicht mehr kaufen, aber hinterher ist man immer schlauer. Ich hatte zunächst ca. 1/4 meiner Anlagen abgezogen, den Rest habe ich nun aber fortlaufend wieder reinvestiert und werde dabei bleiben. 

Ein Risiko besteht bei p2p-Krediten immer, die Ursachen können höchst unterschiedlich sein. Daher kommen halt auch die hohen Zinsen. Trotzdem droht nicht immer gleich der Totalverlust. Die Auswahl der richtigen Plattform ist entscheidend (aber nicht einfach).

Wer mehr darüber wissen will kann auch den Blog https://peerberry.com/blog/ anschauen.


Freitag, 22. April 2022

Estateguru - der Zweitmarkt

Seit einiger Zeit bietet Estateguru auch einen Zweitmarkt an. Die Gebühren sind happig - ganze 2% der Erlössumme werden für den Verkäufer fällig. Entsprechend ist das Angebot, denn die meisten versuchen diese Gebühr durch einen entsprechend angehobenen Preis auszugleichen.

Die Nachfrage ist die meiste Zeit relativ hoch, vorallem, wenn es wenig attraktive Angebote auf dem Erstmarkt gibt (zur Zeit gibt es die allerdings). Von daher nutze ich den Zweitmarkt meistens nur auf der Verkäuferseite, um mich von ungeliebten Krediten zu trennen. Meistens Kredite, bei denen ich ungeduldig werde, weil die Rückzahlungen auf sich warten lassen. Dann verzichte ich gerne auf einen Teil der Rendite oder nehme bei ausgefallenen Krediten sogar einen kleinen Verlust hin. Das ist mir lieber, als Jahre auf eine Rückzahlung zu warten. Auch wenn die früher (oder eher später) meistens kommt. Aber in dieser Zeit kann dann man Geld schon anderswo Rendite erwirtschaften. Und es fühlt sich für mich einfach besser an, auch wenn es vielleicht ein paar Cent an Rendite kostet.

Oft frage ich mich, wer warum das Zeug eigentlich kauft. Ist es der Cashdrag, der einen leichtsinnig werden lässt? Hoffnung auf Outperformance kann es eigentlich nicht sein.

Naja, einmal bin ich selbst in diese Falle getappt. Bei einem Kredit in Verzug gab es gute Nachrichten. Oder eher, die Aussicht auf solche - wie so oft im Kreditgeschäft werden Versprechungen nicht oder zumindest nicht so bald eingelöst.

Und ich hatte gerade Unmengen an Cash auf dem Konto. So habe ich mir einen für meine Verhältnisse großen Anteil von knapp 500€ gegönnt, mit der Aussicht auf eine kurze Restlaufzeit und ganz ordentlichen Zinsnachzahlungen.

Die Zinsen kamen dann, nach ca. 4 Monaten. Die Rückzahlung erstmal nicht. Nun, weitere vier Monate später war es dann soweit. Doch seht selbst:

Das war am Ende gut gegangen! Gut 12% in etwa 8 Monaten, das hat sich gelohnt.

Insgesamt bin ich immer noch immer von estateguru überzeugt, kaufe aber Kredite nur sehr selektiv und fast ausschließlich auf dem Erstmarkt. Meistens aus dem Baltikum, vor allem aus Estland. Spanische oder andere exotische Kredite kommen mir nicht ins Portfolio. Auch bei Krediten aus Deutschland bleibe ich sehr skeptisch. Aber bislang stimmt die Rendite - ich bin von Anfang an dabei, habe praktisch alle Erträge reinvestiert und komme auf zweistellige Jahreserenditen. Die Ausfälle sind verschwindend gering. Insgesamt inklusive meiner mit leichten Verlusten behafteten Verkäufen senken sie die Rendite um nicht einmal 0,1%.


Werbeblock:

Wer noch nicht bei esteteguru angemeldet ist, kann das über diesen Link machen. Dann gibt es für uns beide jeweils 0,5% Cashback für die Investitionen der ersten Wochen.

Auch attraktiv ist eine Beteiligung als Anteilseigner von estateguru bei seedrs. Die nächste Runde steht unmittelbar bevor. Ich habe mich schon bei den ersten beiden Runden eingekauft und ordentliche Wertsteigerungen erlebt - und bin auch für die nächste Runde optimistisch!

Wer noch nicht bei seedrs registriert ist, sollte das unbedingt über eine Empfehlung machen. Investiert man dann binnen 30 Tagen insgesamt mindestens 150 Pfund (knapp 200€), erhält man (nach längerem Warten) 25 Pfund oder den entsprechenden Gegenwert in Euro gutgeschrieben. Das ist eine ganz ordentliche Prämie! Gilt natürlich nicht nur für estateguru-Anteile.
Hier der Link: https://www.seedrs.com/signup?promo_code=Y4DCJ677

Bei beiden Investitionen gilt natürlich das Risiko abzuwägen, das wisst ihr ja. Investieren bei estateguru ist sicherlich weniger aufregend als in estateguru, was Risiken aber auch Chancen angeht.