Mittwoch, 31. März 2021

Bondora Q1/2021 Alles wurde anders

 Tja, Bondora ist irgendwie auch im Pandemiemodus. Insgesamt läuft es aber nicht schlecht - nur deutlich anders als die Jahre zuvor.

Investment

Zur Zeit geht da wenig. Über Go&Grow kann man 400€/Monat anlegen, dass ist sehr wenig, wenn man eine mittlere Summe investieren möchte. Für einen Sparplan jedoch recht ordentlich. Die Verzinsung beträgt weiterhin 6,75% pro Jahr effektiv, auch wenn es Zweifel gibt ob das Bondora langfristig erwirtschaften kann, bin ich da im Moment noch optimistisch. Warum kommt später. Die Anlage ist, solange keine Krisen mit entsprechendem bank-run auftauschen sehr liquide, das Risiko zumindest auf mittelfristige Sicht recht überschaubar. Anstatt meine Rückflüsse komplett abzuziehen lege ich die 400€ im Moment hier an. Sollte Bondora irgendwann mal wieder zum alten Modell zurückkehren, kann ich dann sehr rasch umschichten.

In neue Anlagen lässt sich nur sehr schlecht investieren. Etwa 2-4€ sind drin. Alles in 1€-Stückelung. Da kommt nicht viel zusammen. Über API geht nichts, aber Portfolio Pro/Manger macht das alles bequem automatisch. Ab und an gehe ich die Käufe durch und verkaufe alles, was mir nicht gefällt, mit 3-4% Aufschlag. Geht binnen eines Tages weg, auch das ganze Zeug aus Finnland, verstehe, wer will.

Auf dem Zweitmarkt ist nicht viel zu holen, vieleicht 20-30€ im Monat. Wer verkauft schon billig, wenn man hohe Aufschläge erzielen kann.

Ich investiere aber weiterhin 100-250€/Monat in rote Kredit mit Abschlägen zwischen 30%(selten) bis 80%.

Depotzusammensetzung

Inzwischen bin ich bei 72% rote Inkassokredite angekommen. Ist ja auch kein Wunder, die grünen zahlen zurück und sind kaum ersetzbar. Kredite im Verzug sind auch weniger geworden. Auffällig ist, dass die neu erworbenen Anteile nicht so häufig schon bei der ersten Rate in Verzug gehen wie vor z.B. einen Jahr. Deshalb glaube ich auch an die ca. 7% Rendite die Bondora für g&g erwirtschaften muss.

Spanische Kredite gibt es keine neuen, und das ist gut so. Auch finnische kaufe ich nicht.

Zweitmarkt

Beim Verkaufen lassen sich teilweise unglaubliche Aufschläge erzielen, ganz anders als noch vor einem halben Jahr. Von daher bekommt man alles ungeliebt Zeug, solange es nur grün ist, sofort und mit Gewinn gut los. Auch rote Kredite sind deutlich wenige im Angebot, zumindest nicht mit den Abschlägen, die sie für mich attraktiv machen würden.

Verkaufsgewinne sind ziemlich niedrig, unter 100€ pro Monat. Zum Teil deutlich darunter.

Cashflow

Was soll ich sagen: der ist top. So gut, dass ich 40-70% jeden Monat abschöpfen muss. Allerdings haben sich auch hier die Anteile verschoben: deutlich über die Hälfte kamen aus dem Inkasso. Klingt gut, bedeutet aber, dass wenig Zinsen fließen und 35% von Bondora als Eintreibegebühr abgezwackt werden. Löhnt also nur, wenn man die roten Anteile billig eingekauft hat oder die Kredite erst ausgefallen sind, nachdem sie zuvor viele Zinsen bezahlt hatten. Noch immer sind Zinsen, die von ausgefallenen Krediten kommen eher die Ausnahme und machen unter 10% meiner Gesamtzinserträge aus.

Auch werden einige Inkassokredite, meist mach einer höheren Teilzahlung, gänzlich abgeschrieben. Für das zuende gegangene Quartal ist die Summe nicht allzu hoch (ca. 0,5% des Portfoliowerts). Und wird ziemlich genau abgedeckt durch Gewinne von billig gekauften Inkassokrediten, die bis dato mehr als ihren Kaufpreis zurückbezahlt haben.

Fazit

Das Quartal lief überraschend gut. Bondora bleibt bei mir auf jeden Fall einer der Top Anbieter. Die Rendite erreicht zwar lange nicht mehr die Spitzenwerte der vergangenen Pionierzeit, aber das Risiko scheint mir auch deutlich gemindert,.

Werbung

Wer neu bei Bondora einsteigen will, kann das jetzt mit kleineren Summen gut tun. Ein bisschen an Erfahrung sammeln, bevor man das große Rad dreht. Für die Werber neuer Kunden bleibt die Provision nun bescheidener, da niemand binnen eines Monats große Summen anlegen kann. Das ist ok so. Für den Geworbenen gibt es weiterhin 5€ ins Depot.
Link: https://bondora.com/ref/oktaeder