Dienstag, 30. Juni 2015

Neues vom zencap zum Monatswechsel

Das Thema zencap lässt mich nicht los. Schon wieder gibt es einige Neuigkeiten die es zu erwähnen lohnt.

Verbesserungen auf der Webseite

Mit einigem Getöse ("Geld anlegen bei Zencap noch komfortabler") stellt zencap nun endlich Informationen zur Verfügung, die ich eigentlich von Anfang an erwartet hätte: eine Zahlungshistorie mit excel-Exportmöglichkeit.
Schon nach wenigen Minuten stelle ich allerdings die ersten Unstimmigkeiten fest: die Summen von gezahlten Zinsen und Tilgungen stimmen nicht genau mit der Anzeige im Dashboard überein. Zwar handelt es sich nur jeweils um 1-2stellige Centbeträge - doch habe ich schon den Anspruch dass Abrechnungen auf den Cent genau stimmen müssen (Und wer jemals Stolls Kuckucksei gelesen hat, weiß auch, warum das wichtig ist).

Mangelnde Transparenz

"Transparenz und einfache Handhabung Ihrer Investitionen gehören zu unseren höchsten Zielen." (Zitat zencap blog).
Huch. In der Tat bessert man nach. Auch wenn ich nie verstehen werden, warum man sich nicht mal einen halben Tag Zeit genommen hat, sich smavas Webseite genau anzusehen, von der man immer noch viel lernen könnte. Nein, transparent ist zencap überhaupt nicht. Dazu würden gehören
- taggenaue Anzeige von Zahlungsstörungen
- taggenaue Statistiken über finanzierte Summen, Verzüge, Ausfälle
- zuverlässige Informationsmails

wie gesagt, smava hat da einiges vorgelegt. Von bondora ganz zu schweigen.

Im p2p-Forum (http://www.p2p-kredite.com/diskussion/viewtopic,p,55012.html#55012) haben wir uns mal die Freiheit genommen, selbst ein wenig Transparenz herzustellen. Das Ergebis ist erschreckend: es gibt inzwischen mindestens 16 Kreditprojekte mit deutlichem Verzug (statt der genannten 2 Tage sind es jetzt schon 2 Wochen!) und mindestens je einen Total- bzw. Teilausfall.

Erstaunlicherweise zeichnen sich zudem deutliche Parallelen zu lendico auf, die IMHO kein Zufall sind. Erst wird der Auszahlungstermin nach hinten verschoben, dann treten Zahlungsstörungen zu Tage. Und zwar massiv und anscheinend auch deutlich über die bisherige Kullanzzeit hinaus.

Meine Erwartung an mittelständische Geschäftsfinanzierungen war eine andere. Dass es früher oder später auch mal zu einem Zahlungsausfall kommen muss ist klar. Dass es aber so viele Spätzahlungen gibt, die keine sichtbaren Konsequenzen (z.B. an die Kreditgeber ausgekehrte Mahngebühren, Verzugszinsen für die verspätet bezahlten Summen etc,) haben, finde ich nicht optimal ausgestaltet. Die gebotenen Zinsen sind für das gefühlte Risiko deutlich zu niedrig.

Ich werde mein Investitionen nicht mehr fortführen.

Nachtrag: Aussage von zencap: "Mit zukünftig zu erwartenden weiteren Verzügen und Kredit-Ausfällen werden wir den Erfolg unserer Analyse transparent machen,[...]"
(www.p2p-kredite.com/diskussion/viewtopic,p,55177.html#5517)
Nett gesagt :) (Und bewusst völlig aus dem Zusammenhang gerissen).
Man scheint also im Plan zu liegen. Ich empfinde jeden Verzug und erst recht jeden Ausfall als einen Misserfolg der Analyse. Und wie gesagt, bei Firmenkrediten sollte man mit härteren Bandagen vorgehen. Das ist wie bei einer gewerblichen Vermietung: einmal Mietrückstand=fristlose Kündigung. Wir sind hier nicht auf dem Ponyhof und wer so einen Kredit aufnimmt, sollte dessen Raten nicht nach unten auf dei Prioritätenliste setzen.

Donnerstag, 25. Juni 2015

Zencap wurschtelt weiter

Gestern war mal wieder Zahltag bei zencap. Alles im grünen Bereich, zumindest bei mir. 40 von 40 Raten wurden pünktlich ausbezahlt. Trotzdem bleibt ein gewisses Grummeln:
- weiterhin erkenne ich keinen Grund dafür die Auszahlung gegenüber dem Zahlungseingang bei zencap und der Fälligkeit der Rate um eine Woche zu verzögern. Ok, ich akzeptiere das jetzt. Auch wenn ich es nicht verstehe.
- Die Statusanzeige wurde erst heute nach und nach angeglichen. Das hat IMHO unmittelbar bei Zahlungseingang zu erfolgen (und kann bei RLS ja korrigiert werden)
- viele Prozesse dauern einfach zu lange
- vieles macht den Eindruck von händischem Nachpflegen anstatt zuverlässiger automatischer Abwicklung
- die Webseite ist weiterhin teilweise fehlerhaft und wirkt ungetestet.

Alles noch kein Grund zur tieferen Beunruhigung. Aber auch keiner zur Euphorie. Dazu sind zudem die erzielbaren Renditen zu gering, das Risiko noch zu unabwägbar.

Zencap wäre gut beraten, transparenter zu werden und auch Ausfallraten auf ihrer Webseite anzugeben. Oder per Newsletter. Es interessiert mich herzlich wenig, welche Kreditsumme bis dato finanziert wurde. Das sind Zahlen für die Aktionärsversammlung. Ich will wissen, wie hoch die bisherige Ausfallrate ist (ich denke gar nicht so schlecht!), wie hoch der Anteil an Verzügen ist und wie schnell diese durchschnittlich nachbezahlt werden.

Als ich noch richtig viel bei smava investiert hatte, war genau dieses transparente Drumherum das, was mit Vertrauen einflößte (ist auch Geschichte. Die Zahlen gibt es zwar immer noch sind aber nur für Insider auffindbar).
Und ich will dass die Webseite keinen einzigen Fehler enthält und aktuell ist. Jederzeit.

Mein Fazit: ich investiere (wieder) weiter, aber vorsichtig. Ich werde mein Gesamtengagement nicht erhöhen sondern höchstens die Rückflüsse wieder anlegen. Mangels Alternative. In der Hoffnung, dass zencap in einem weiteren Jahr man zumindest den beta-Status erreicht. Immer wieder erschauernd vor der Naivität indem ein milliardenscheres Börsenunternehmen an eine Neugründung herangeht - trotz vieler Beispiele, von denen man hätte lernen können. Und weil mir lendico noch weniger gefällt.

Update (27.6.): zencap hat mich belogen. Jetzt sind doch zwei Projekte  im Verzug. 12 Tage nach dem Fälligkeitsdatum der Raten werden sie mit "2 Tage im Verzug" angezeigt. Das ist wirklich nicht in Ordnung. Ich werde die Investitionen stoppen.

Sonntag, 21. Juni 2015

Handel im Nebel - der Bandora Zweitmarkt

So sehr mir Bondora anfangs gefallen hat, so sehr ärgere ich mich darüber, dass man vernünftige Vorschläge einfach nicht aufgreift, ja ob aus Unwissen oder Geschäftsinteresse die Sachen sogar weiter verschlimmert.
Meine Bilanz ist äußerst zwiespältig. Einerseits eine "Rendite" von über 25%, auf der anderen Seite Kredite im Inkasso, die inzwischen fast 2/3 meiner ursprünglichen Einlagen ausmachen. Hört sich schlimmer an als es ist (was nicht heißt, das es nicht schlimm ist), denn meine Summe ist mittlerweile um etwa 50% angewachsen. Und es gibt kontinierliche Rückflusse aus den defaulted loans - in bezug auf estnische Kredite würde ich mir auch keine Sorgen machen. Aber halt, back to topic.
Gestern ist es mir gerade mal wieder aufgefallen: da kauft jemand Anteile bei mir zu pari, die gleichzeitig mit 5% Rabatt im Angebot sind. Ich könnte also sofort wieder nachkaufen und hätte 2% verdient. Mache ich manchmal. Oft auch nicht, denn ich habe die Kredite ja meist nicht ohne Grund in den Verkauf gestellt.
Es ist aber nicht einfach herauszufinden. Weder für den unbekannten Käufer noch für mich. Vor allem, da ich inzwischen 15 Seiten mit verkauften Krediten habe.
Schuld daran ist, dass bondora seit längerem die Namen der Kreditnehmer nicht mehr anzeigt. Eine vernünftige Begründung dafür habe ich, trotz vielfachem Nachfragens, nie bekommen.
Hat man den Namen erst, kann man danach suchen. Das geht über die Detaileinstellungen im Zweitmarkt, oder schneller per plugin. Den Namen findet man, wenn man per Link auf das Ausgangsangebot geht (als Käufer).
Als Verkäufer ist es sehr schwierig, Einzelheiten herauszufinden und das ist eigentlich ein Unding. Bei den Kontodetails wird mir der "Namen" des Käufers angezeit. In der Regel uninteressant, ja sogar datenschutzrechtlich bedenklich. Ich muss also in allen meinen verkauften Krediten nach dem aktuellen Datum suchen. Auch dann ist der Link auf die Kreditdetails gesperrt. Wieder fehlt der Kreditnehmername. Erst dann könnte man zumindest im Zweitmarkt, wenn es noch weitere Anteile gibt, ein bisschen mehr darüber erfahren, was man da verkauft hat.
Detaillierte Informationen gibt es letztlich nur in der schier endlos großen Exportdatei, die man sich herunterladen z.B. in Excel ansehen kann. Über diese kann man sich dann auch die Angaben z.B. für die Steuer zusammensuchen.

Bondora bietet wirklich einen sehr schlechten Service - dabei ist die Gebühr für Transaktionen mit insgesamt 3% ganz schön happig.Ich habe insgesamt schon ca. 800€ an Gebühren bezahlt.

Noch schlechter ist die Schnittstelle, wenn man sich entschließt, Anteile aus dem Verkauf zu nehmen (siehe http://p2p4oktaeder.blogspot.de/2015/04/bondora-tutorial-anteile-aus-dem.html).

Auch werden bei der Suche die wichtigsten Kriterien - Abschlag oder erwartete XIRR - nicht als Suchkriterium angeboten. Das Land des Kreditnehmers ist nur schwierig einzusehen, aber wenigsten in der Suche vorselektierbar - noch, wie böse Zungen behaupten.

Vieles wäre so einfach umsetzbar. Schade, dass bondora so wenig auf konstruktive Kritik eingeht.

Sonntag, 14. Juni 2015

Renditen meiner Anlagen Juni 15

Ab und an verschaffe ich mir per XIRR-Tabelle einen Überblick über die laufenden Renditen der Vergangenheit. Mögliche Risiken durch Ausfälle sind sehr schlecht abzuschätzen, ich versuche aber immer ein realistisch/pessimistisches Szenario einzuplanen (in Klammern). Zum Teil sind die Anlagebeträge sehr klein, durch nicht angelegte Beträge auf dem Cashkonto wird dann die Rendite erheblich nach unten gezogen. Alle angegebenen Werte sind vor Steuern und nach Gebühren.

smava    5,2%  (4,9%)
auxmoney  6,5% (5%)
bondora 26% (4%)
mintos 11%
estateguru 10%
lendico 6,5% (ohne Kulanzangebot 5%)
zencap 5,8% (4,5%, reine Schätzung)

Wenn es ganz schlecht läuft, könnte es bei bondora sogar zu Verlusten kommen. Realistisch sind im Moment, je nach Inkassoerfolg, etwa 10%. Je höher die Abweichung durch Verluste, desto mehr wirken sich zudem die Steuer negativ aus. Leider ist der Freibetrag bei Gesamterträgen von ca. 4k relativ bald ausgereizt. Im aktuellen Jahr werde ich sowohl bei auxmoney als auch smava negative Erträge haben, allerdings ist die angelegte Summe mittlerweile auch sehr stark zusammengeschrumpft.

Bei lendico und zencap gab es zudem noch einige Werbeaktionen, die nicht in die Rendite einfließen.

Samstag, 13. Juni 2015

Einen Schritt vorwärts, zwei zurück

Als jemand, der u.a. auch in der Anwendungsentwicklung gearbeitet hat, bin ich immer wieder entsetzt, was für einen Pfusch sich gerade die Rocket Internet-Töchter lendico und zencap auf ihrer Webseite leisten. Findet hier denn überhaupt kein Controlling statt? Ist das niemanden peinlich? Hat man keine Angst, potenzielle Anleger zu verschrecken? Und die entscheidende Frage: ist denn die tatsächliche Buchführung von besserer Qualität?

Ab und zu gibt es ja tatsächlich Verbesserungen und man greift Kundenwünsche auf. Das ist der Schritt vorwärts. Und es sind eher kleine Schritte, alles dauert ewig bis es umgesetzt wird.

Dass man dann aber mal einen Mitarbeiter dransetzt und ein Beispieldepot von Anfang bis Ende durchklicken lässt (sollte bei der eingeschränkten Funktionalität in 2-3 Stunden gut zu machen sein), auf diese Idee ist wohl noch niemand gekommen. So gibt es nun angezeigte Renditen von über 1000%, Zinsen, die das Darlehen weit überschreiten, Balkengrafiken, die mit falschen Daten hinterlegt sind, Links, die monatelang ins Nichts führen...

Ein Informatikprojekt in der 8. Klasse hat etwa das gleiche Niveau. Eine Firma, die mit 80 oder gar 200 Millionen beim Börsengang von RI in den Büchern stand, sollte sich eine IT mit etwas mehr Niveau leisten können.

Anleger, die Geld in die Kasse bringen, haben schnell eine dreistellige Anzahl an Krediten zusammen. Da muss 100%ig klar sein, dass jede Buchung stimmt, ein Nachrechnen von Hand ist schon jenseits der 20 sehr mühselig, dann aber auch dank schlechter Exportmöglichkeiten völlig unmöglich. Diese Zuversicht fehlt mir noch immer. Das schränkt meine Investitionsfreude deutlich ein.

Bei zencap habe ich zusätzlich den Eindruck, dass recht viele Prozesse noch nicht automatisiert ablaufen sondern händisch nachgesteuert werden müssen. Da passieren Fehler, da kommt es zu Zeitverzögerungen.

Bei bondora ist sicher IT-mäßig auch nicht alles perfekt, aber zumindest schafft man es, das jede Rückzahlung zur nächsten vollen Stunde (!) auf dem Konto zur Verfügung durch den Anleger bereit steht. Und das bei etwa 3000 Kreditbruchteilen die alleine ich in meinem Depot habe. Das ist eine ganz andere Dimension von Buchungsaufwand.

Und dann werden lendico und zencap von "unabhängigen" Tests gut bewertet? Nach meinem Eindruck haben beide die "ausreichend" noch nicht erreicht - im Moment mal rein auf die Technik bezogen.

Sonntag, 7. Juni 2015

Jetzt wird's unheimlich

Interessant, was bei bondora so alles möglich ist:

07/06/2015 Made a debt notification call
08/05/2015 Made a debt notification call
20/02/2015 Deceased customer
Der Kredit wurde übrigens 6/2014 vergeben und leider nicht ein einziger Cent zurückbezahlt. Ende August scheint der damals 31jährige KN noch am Leben gewesen zu sein, da wurde der Kredit nämlich umgeschuldet.

Risiken, denen man sich bewusst sein muss. Bei smava gab es damals eine Plattform, die die statistische Sterberate in die zu erwartende Rendite mit einberechnet hat. Klingt makaber, ist im professionellen Bereich aber völlig üblich. Anrufe ins Jenseits hingegen...

p2p und die Institutionellen

Habe gerade einen interessanten Artikel in der FT gelesen: http://www.ft.com/intl/cms/s/0/f294fd78-007a-11e5-a908-00144feabdc0.html#axzz3cMWH702z

In der Tat ist es so, dass gerade in den Zeiten, wo mit "normalen" Anleihen eigentlich nur noch Geld zu verlieren ist (gerade in den letzten Wochen) die Institutionellen ihre gierigen Finger in Richtung p2p-Anlagemöglichkeiten ausstrecken. Halt, das klingt jetzt zu negativ. Ich hab's zwar gar nicht mit den Hedgefond-Heuschrecken (die gehören ausgerottet), aber auch meine Lebensversicherung muss ja irgendwie meine 3,25-4% Garantiezins erarbeiten...

Wo man sich umguckt tauchen die großen Geldanleger auf und bekommen in der Tat Sonderkonditionen. Bei Bondora waren vor gut einem Jahr ein paar big player dabei, die in jeden guten Kredit investieren konnten, während der gewöhnliche Anleger per Warteschlangenlotterie nur jedes 20. mal gezogen wurde. Bei auxmoney scheinen die Profis die besten Angebote anzufischen (einen Beweis gibt es dafür nicht). Bei lendico sind sie eingestiegen, Transparenz gibt es keine...

Das ganze kann natürlich auch eine win-win-Situation sein. Bei ablrate (als die noch online waren) oder estateguru wurden von ihnen die wirklich großen Kredite ausgefüllt - nachdem normale Anleger lange genug Zeit für eine Entscheidung hatten. Das ist fair und positiv.

Wie das Spiel weitergeht bleibt abzuwarten. Vielleicht haben viele Platformen bei der möglichen Alternative bald keine Lust mehr sich mit Hunderten von Klein- und Kleinstanlegern herumzuärgern die immer nur dumme Fragen stellen und alles ganz genau wissen wollen (dumm genug, das Geld bei ihnen anzulegen und dann auch noch frech weil sie es zurückwollen). Instititutionelle haben andere Ansprüche. Solange die Gesamtrendite stimmt ist der einzelne Kredit belanglos. Ob diese allerdings am Ende überall stimmt? Dann wäre man ganz anderen Gewalten ausgesetzt als ein paar bash-Einträgen in einem Forum. Spannende Zeiten.

Samstag, 6. Juni 2015

Ablrate oder das lange Warten

Ablrate ist die einzige britische Investmentplattform bei der ich Geld anlege. Zu den üblichen Risiken kommt hier ein Währungsrisiko dazu, auch wenn es im letzten Jahr zusätzliche Gewine beschert hat. Der Geldtransfer ist dementsprechend aufwändiger und teurer.

Bei Ablrate werden nur besichterte Kredite angeboten. Meist sind es geleaste Flugzeuge, es waren aber schon mal Transportkisten oder sogar eine Flaschenfabrik dabei. Während der Laufzeit werden ausschließlich Zinsen bezahlt, die betragen in der Regel 10-12%. Die Laufzeit beträgt von 6 Monaten bis 4 oder 5 Jahre.

Wer früher an sein Geld kommen möchte kann den Zweitmarkt benutzen. Je nach Aufgeld gehen die Kredite hier schnell weg. Hohe Aufschläge sind allerdings eher nicht zu erzielen.

Es gibt nur sehr wenige Anlageangebote, die dafür mit sehr hoher Kreditsumme, machmal bis weit in den Millionenbetrag. Da über die Plattform selbst nur wenige hunderttausend zu finanzieren waren, sprang ein investitioneller Investor jeweils für den Rest ein. Oft gab es überhaupt kein offenens Angebot (Warten 1).

Seit einem Monat ist die Webseite im relaunch. Angekündigt war zuvor eine offline-Zeit von bis zu 10 Tagen (lange genug!). Seitdem wird der Termin aber immer weiter verschoben (Warten 2). Im Moment hat man überhaupt keine Zugriff auf seine Anlagen und den freien Cashbestand und auch keine Informationen über Zinszahlungseingänge etc. Das ist meiner Meinung nach ein Unding.

Als kurzes Fazit würde ich die Anlage bei ablrate ohne die genannten Probleme als interessante Beimischung empfehlen. Mit den vollzogenen Relauch (Ende Juni?) sollten die behoben sein. Allerdings ist der €-Kurs gegenüber dem Pfund sehr schlecht so dass man summa summarum vermutlich keine zweistelligen Gewinnraten mehr erwarten kann.

Donnerstag, 4. Juni 2015

Meine Verärgerung wächst

Zurück aus dem Urlaub ein Blick auf meine verschiedenen p2p-Investments. Was muss ich feststellen? Als Kreditgeber wird einem ganz schön etwas zugemutet. Und zwar fast reihum.

Von auxmoney will ich gar nicht anfangen. Da ich dort schon lange nicht mehr investiere, könnte ich mich höchstens über fehlende Inkassobeitreibungsbemühungen ärgern. Aber damit habe ich innerlich abgeschlossen.

lendico hat sein neues Kulanz-Dashboard bereitgestellt. Immerhin. Da sind einige Infos zu erkennen. Die hohe Verzugsrate (die mich immerhin nicht belastet) von über 15% spricht nicht für die hervorragende Kreditprüfung, die uns lange Zeit weisgemacht wurde. Das Dashboard insgesamt ist immer noch wenig übersichtlich. Ein Nachvollziehen der Buchungen bei einer mehr als zweistelligen Anzahl an Krediten nicht möglich. Da gibt es "Bonuszahlungen" die ich nicht zuordnen kann. Bei dieser Informationswüste will ich weiterhin weder investieren noch jemand anderem lendico empfehlen.

zencap hat mich am meisten enttäuscht in diesem Monat. Bis heute habe ich keine Informationsmail mit der Mai-Abrechnung bekommen. Das Geld wurde viel zu spät überwiesen - es waren immerhin gut 300€, die ich eigentlich bis zum 20. eingeplant hatte. Ja gut, der angegebene Auszahlungstermin liegt später. Allerdings war bis dato immer von früherer Auszahlung von Seiten zencap gesprochen worden und eine anders lautende Information bleibt man immer noch schuldig. Das Geld kam dann - noch später als zugesichert. Ob alles gezahlt wurde, weiß ich nicht. Das ist wirklich keine Art, mit Anlegern umzugehen. Auch der zeitlichen Abläufe bei der Finanzierung neuer Kredite gefallen mir nicht wirklich. Das geht alles viel zu langsam. Auch nicht empfehlenswert.
Die aufgeführten Gründe klingen übrigens recht lahm. Da müssen (völlig unerwartet hereinbrechende) Feiertage ebenso herhalten wie der Poststreik. Nach Anfrage habe ich wenigstens meine Mail bekommen. Kein Verzug. Das ist gut. Wenigstens. Zufrieden bin ich mit der Abwicklung dennoch nicht.

Keine negativen Überraschungen bei bondora. Wäre die Ausfallrate nicht so hoch, würde ich hier am ehesten Geld nachschießen. So aber reinvestiere ich nur. Gegen Monatsende hat sich erwartungsgemäß wenig getan. Immerhin ist vorbildlich jede Zahlung zur nächsten vollen Stunde gutgeschrieben. Und die Zahlen sehen - nicht nur optisch - noch gut aus:






Ablrate hingegen ist der Vollflop. Einen Monat für die Erneuerung der Webseite während dessen man keinen Zugriff auf seine Anlagen hat ist indiskutabel. Man muss ja nicht nicht alles im Lifesystem testen!

Nichts Neues bei estateguru. Das übliche Warten, bis die Verträge beim voll finanzierten Projekt durch sind. Das neue große Projekt wird wieder nur mit einem Ankerinvestor zu schaffen sein.

Ein paar Rückkäufe bei mintos. So kommt es zu keinem Ausfall. Ob das auf Dauer ein tragfähiges Geschäftsmodell ist? So lange das so läuft, soll es mir Recht sein.

Insgesamt geht es mir stark auf den Wecker, das die Betreiber weiterhin die Anleger als pre-beta-Tester missbrauchen. Es erstaunt mich immer wieder, wieviel Zumutungen sich offensichtlich ein Großteil der Anleger ohne großes urren gefallen lassen. So kann man keine Geschäfte machen. Sobald die Zinsen tatsächlich mal wieder nach oben gehen, sind die alle weg vom Fenster. Ich würde keine Aktien von Rocket Internet kaufen.