Sonntag, 21. Juni 2015

Handel im Nebel - der Bandora Zweitmarkt

So sehr mir Bondora anfangs gefallen hat, so sehr ärgere ich mich darüber, dass man vernünftige Vorschläge einfach nicht aufgreift, ja ob aus Unwissen oder Geschäftsinteresse die Sachen sogar weiter verschlimmert.
Meine Bilanz ist äußerst zwiespältig. Einerseits eine "Rendite" von über 25%, auf der anderen Seite Kredite im Inkasso, die inzwischen fast 2/3 meiner ursprünglichen Einlagen ausmachen. Hört sich schlimmer an als es ist (was nicht heißt, das es nicht schlimm ist), denn meine Summe ist mittlerweile um etwa 50% angewachsen. Und es gibt kontinierliche Rückflusse aus den defaulted loans - in bezug auf estnische Kredite würde ich mir auch keine Sorgen machen. Aber halt, back to topic.
Gestern ist es mir gerade mal wieder aufgefallen: da kauft jemand Anteile bei mir zu pari, die gleichzeitig mit 5% Rabatt im Angebot sind. Ich könnte also sofort wieder nachkaufen und hätte 2% verdient. Mache ich manchmal. Oft auch nicht, denn ich habe die Kredite ja meist nicht ohne Grund in den Verkauf gestellt.
Es ist aber nicht einfach herauszufinden. Weder für den unbekannten Käufer noch für mich. Vor allem, da ich inzwischen 15 Seiten mit verkauften Krediten habe.
Schuld daran ist, dass bondora seit längerem die Namen der Kreditnehmer nicht mehr anzeigt. Eine vernünftige Begründung dafür habe ich, trotz vielfachem Nachfragens, nie bekommen.
Hat man den Namen erst, kann man danach suchen. Das geht über die Detaileinstellungen im Zweitmarkt, oder schneller per plugin. Den Namen findet man, wenn man per Link auf das Ausgangsangebot geht (als Käufer).
Als Verkäufer ist es sehr schwierig, Einzelheiten herauszufinden und das ist eigentlich ein Unding. Bei den Kontodetails wird mir der "Namen" des Käufers angezeit. In der Regel uninteressant, ja sogar datenschutzrechtlich bedenklich. Ich muss also in allen meinen verkauften Krediten nach dem aktuellen Datum suchen. Auch dann ist der Link auf die Kreditdetails gesperrt. Wieder fehlt der Kreditnehmername. Erst dann könnte man zumindest im Zweitmarkt, wenn es noch weitere Anteile gibt, ein bisschen mehr darüber erfahren, was man da verkauft hat.
Detaillierte Informationen gibt es letztlich nur in der schier endlos großen Exportdatei, die man sich herunterladen z.B. in Excel ansehen kann. Über diese kann man sich dann auch die Angaben z.B. für die Steuer zusammensuchen.

Bondora bietet wirklich einen sehr schlechten Service - dabei ist die Gebühr für Transaktionen mit insgesamt 3% ganz schön happig.Ich habe insgesamt schon ca. 800€ an Gebühren bezahlt.

Noch schlechter ist die Schnittstelle, wenn man sich entschließt, Anteile aus dem Verkauf zu nehmen (siehe http://p2p4oktaeder.blogspot.de/2015/04/bondora-tutorial-anteile-aus-dem.html).

Auch werden bei der Suche die wichtigsten Kriterien - Abschlag oder erwartete XIRR - nicht als Suchkriterium angeboten. Das Land des Kreditnehmers ist nur schwierig einzusehen, aber wenigsten in der Suche vorselektierbar - noch, wie böse Zungen behaupten.

Vieles wäre so einfach umsetzbar. Schade, dass bondora so wenig auf konstruktive Kritik eingeht.

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