Donnerstag, 31. August 2023

P2P Zwischenbilanz August

 Zum 31.8. habe ich mir mal wieder mein Portfolio näher angesehen. Auch dieses Jahr war p2p mein Renditemotor. Auf dem Aktienmarkt ging bei mir nicht viel, bei p2p komme ich auf eine knapp 2stellige Rendite, allerdings Tendenz sinkend.

Eigentlich seltsam. In Zeiten seutlich anziehender Renditen auf den Kapitalmärkten und beim Tagesgeld sinken die Zinssätze in Hochrisikosegment p2p. Die Spanne beträgt mittlerweile deutlich unter 10%, das Risiko ist bei all dem sicher nicht kleiner geworden.

Sinkende Rendite haben bei mir verschiedene Ursachen: ich baue beim Hochzins und-risikoanbieter Lendermarket deutlich ab. Hier komme ich im aktuellen Jahr über 20% p.a., aber die Sache ist zu heiß. Inzwischen habe ich 2/3 meiner Einzahlungen abgezogen, die Zinsen aber stehenlassen. So langsam f+hle ich mich wieder wohl.

Bei Estateguru hauen die Ausfälle auch ohne Abschreibung rein, weil keine Zinsen bezahlt werden. Hier liege ich bei etwas über 8% p.a. Auch bei omaraha sinkt die Rendite durch viele Ausfälle und liegt so bei ca. 10%.

Monacera habe ich aufgegeben. 6%, nee danke. Auch peerberry werde ich etwas zurückfahren. Die Rendite von um die 10% ist zwar ok, aber das Anlegen zu anstrengend. Da geht automatisch nichts mehr.

Ausgebaut habe ich in den letzten Monaten lediglich afranga. 11% stabil, gutes Autoinvest.

Und Bondora. Leider technisch sehr mangelhaft. Aber im Moment einen Blick wert. Auf dem Zweitmarkt gibt es wieder attraktive Angebote. Auf dem Erstmarkt auch, aber dazu ist ein gewisser Aufwand nötig, geht nur per API. Und die Nachfrage ist hier so groß, dass bei mir unter 5% der Gebote zum Zug kommen. Trotzdem ein netter Arbitagegewinn von gut 150€ im August.

Dieses Jahr habe ich seit vielen Jahren erstmals kein großes Kapital nachgelegt. Bei mir stehen größere Investitionen an, Wärmepumpe, Photovoltaik auf der anderen Dachseite. Das finanziert sich nicht aus laufenden Einnahmen. Deshalb und da es endlich wieder 3%+ gibt, liegen fünfstellige Summen auf mehreren TG.Konten. Wird vermutlich nicht ganz reichen, so dass ich am Ende per Saldo vielleicht sogar Geld abziehen muss.

Sonntag, 30. Juli 2023

P2P Kurze Übersicht Ende Juli 23

 Ein bisschen was hat sich geändert in der P2P-Landschaft, hier in aller Kürze die Pros und Cons

++Bondora
Ich verstehe es ja nicht, was die so treiben, aber wenn es mir hilft, nehme ich das gerne an. Plötzlich kann man wieder per API auf dem Erstmarkt investieren. Meist geht zwar nicht arg viel, da der Markt ziemlich überlaufen scheint. Aber man kann sich doch einige hoch verzunste Kredite herauspicken und/oder auf dem Zweitmarkt mit Gewinn weiterverkaufen. Auch da haben sich viele zurückgezogen, von daher geht das auch nicht mehr ganz so einfach. Mal sehen, wie lange das bleibt.

+afranga
Zwar wurden die Zinsen reduziert, aber praktisch kein cashdrag mehr. Ich überlege nachzulegen.

+swaper
Hoher Durchsatz, diesen Monat über 100% meines Anlagebetrags. Cashdrag meist <1k.

-peerberry
Das mit dem Autoinvest funktioniert überhaupt nicht mehr und das ist echt nervig. Ansonsten gefällt mir die Plattform ja, aber ich will halt nicht nir litauische Langläufer mit ca. 2 Jahren zu 9%.
Russische & ukrainische Kredite praktisch komplett zurückbezahlt.

-monacera.
6%, 10Jahre Laufzeit. Ja klar. Aber nicht mit mir.

-omaraha
Leider nehmen die Ausfälle mal wieder stark zu. Monatliche Rendite deutlich unter 1%. Ich überlege umzuschichten.

--lendermarket
Es gibt ja geteiltes Echo, aber ich bin nicht überzeugt.
Auszahlungen dauern >3Wochen (soll besser werden), neue pending Zahlungen (seit 2 Wochen keinen Cent mehr gesehen), 10 Tage unverzinst (wieso dass denn)?
Ungefragt und rückwirkend. Ich würde ja abziehen, geht halt nicht.

Estateguru?
Ich weiß nicht. Lief in letzter Zeit nicht so schlecht. Immer noch weitere Ausfälle, da sie das jetzt sehr viel früher ins Inkasso schicken. Erste Eintreibungserfolge, mit Zinsen, wenn auch nicht die vollen.
Viele Verlängerungen, aber auch Rückzahlungen.
Ich schaue mir das weiter an, habe dieses Jahr schon ca. 15% abgezogen.
Ab und zu investiere ich auf dem Zweitmarkt, da sind bei entsprechendem Risiko die Renditen ganz gut.

Samstag, 17. Juni 2023

P2P zum Halbjahr

 Die Tage sind extrem lang geworden, das ist leider bald schon wieder vorbei. Der Sommer ist da, warm und trocken, und das erste HJ neigt sich seinem Ende zu. Wie sieht es bei meinen P2P-Anlagen aus?

Zumeist gut. Die Tendenzen setzen sich fort. Keine unerwarteten Veluste. Im Einzelnen:

Bondora in der alten Form ist nun Geschichte. Die Technik der Seite nervt inzwischen auch so sehr, dass man es kaum noch bedauert. Erstmarkt ist beerdigt, Zweitmarkt siecht dahin. Bei go&grow zu 6,75% (nicht garantiert) wurde die monatliche Einzahlungsgrenze auf 700€ angehoben. Das reicht nicht für meine Rückflüsse, mangels überzeugender Alternativen spare ich diese am im Moment dort an. Ich werde das Geld bald brauchen, wenn dann doch mal meine Wärmepumpe geliefrt wird. Ganz ohne Hammer...

Lendermarket liefert die besten Renditen bei knapp 20%. Ein mulmiges Gefühl sorgt aber dafür, dass ich meine Einlagen zurückfahre. Das geht nicht so schnell wie früher - Kredite werden bis um ein halbes Jahr verlängert, und die Auszahlungen dauern nun auch fast zwei Wochen. Da kann mich dann auch kein Cashback mehr verführen, neues Geld nachzuschießen. Wenn das mal gutgeht.. dann bin ich froh, dabeigewesen zu sein.

Swaper sieht nich soviel anders aus, da geht das schon seit Jahren gut. Inzwischen entstammt 2/3 meiner Anlage dort aus bezahlten Zinsen. Ich hebe nur wenig ab. Renditen von knapp 16% sind auch nach Steuern noch inflationssicher.

Omaraha hat in jüngster Zeit eher enttäuscht. 50% und mehr der bezahlten Zinsen gehen für Ausfälle drauf. Am Ende bleiben noch rund 10% Rendite vor Steuern. OK, aber nicht begeisternd. Ich halte die Füße still.

Peerberry hat mehrmals die Zinsen gesenkt und ist dadurch auch so ewtwa bei 10% Rendite. Leider funktioniert das Autoinvest nicht, man muss am frühen Vormittag seine Reinvestitionen händisch Mit den Krediten aus RU und der Ukraine hat man einenJob gemacht: bald ist alles getigt. Unverzinst zwar, aber das hätte auch ganz anders ausgehen können.

Estateguru hingegen hat einen sehr schlechten Job gemacht. Die deutschen Kredite hat man komplett vermasselt, da sind inzwischen alle ausgefallen (ja ein paar wenige wurden auch zurückbezahlt). Auch in anderen Ländern sieht es nicht mehr so gut aus. Mein dickes Polster an bezahlten Zinsen lässt mich das gut wegstecken, an Neuanlagen denke ich aber im Moment nicht. Ob die Firma das am Ende überhaupt übersteht, bleibt abzuwarten.

Afranga hatte lange Zeit cashdrag-Probleme, seitdem die Zinsen auf 11% runter sind, klappt das ein bis zweimal die Woche mit dem Autoinvest. Sehr streßfreies Investieren.

Monacera ist auf 7% runter, bei doch sehr langen Laufzeiten. Warum das klappt, ist mir ein Rätsel. Ich hatte noch nie sehr viel dort investiert und so werde ich das auch nicht tun.

Bei Flender sind meine Anlagen ausgelaufen. Die Zinsen gingen komplett für Ausfälle drauf. Nur die Boni, die ab und an gezahlt wurden, sorgen für eine schmale Rendite. 2-3% p.a. dürften das gewesen sein.

Bei Ablrate und moneything stehen noch einige Zahlungen aus. Das wird mit einem Verlust enden. Irgendwo im niedrigen vierstelligen Bereich.

Freitag, 19. Mai 2023

Lendermarket - der Ritt auf der Rasierklinge

Wer bei der P2P-Pattform Lendermarket investiert, muss schon genau wissen, was sie oder er da tut. Sein Geld wird man jedenfalls nicht so schnell wie erwartet wiedersehen. Dafür winken Renditen bis zu 18% p.a. mit weniger sollte man sich auch nicht zufrieden gehen.

Jede Möglichkeit, der hohen Inflation als Kapitalanleger doch noch ein Schnippchen zu schlagen und noch sogar nach Steuern sein Geld zu vermehren, geht naturgemäß ein sehr hohers Risiko ein. Die Zinsen gibt es nicht für umsonst. Außer für das Finanzamt. In diesen inflationären Zeitem dem Sparen von dem Kapitalertrag, der im Regelfall real zu deutlichem Vermögensverlust führt, noch 25%+ abzunehmen zeigt schon dass es mit der Solidarität nicht allzu ernst gemeint ist. Die wirklich Reichen zahlen zumeist ja nichts bis sehr wenig. Aber das ist eine andere Geschichte.

Zurück zu Lendermarket. Fast alle Kredite dort sind von Creditstar, einem (für die Branche) alteingesessenen Unternehmen, das payday-Loans und mittlerweile auch länger laifende Kredite (ich habe bis etwa 4 Jahre gesehen) an Leute aus verschiedenen Ländern verleiht: Polen, Spanien sind ganz vorne mit dabei, aber auch Tschechien, Dänemark, Finland. Plottwist: spielt keine Rolle.

Creditstar finanziert über verschiedene P2P-Plattformen erstmal sich selbst. Die Zuordnung zu einzelnen Kleinkrediten ist auf dem Papier zwar gegeben, ist aber völlig intransparent und für den Anleger irrelevant. Zumindest bis Creditstar insolvent geht, was ich mal nicht hoffe. Dann könnte man vermutlich eine Spanienrunfreise antreten und an vielen Türen klingeln, um zweistellige Geldbeträge einzufordern. Worst case.

DIe Fakten sind, dass niemand irgendwelche Kredite zurückbezahlt. Ich habe schon seit über einem halben Jahr keine Rückzahlung mehr nach Tilgungsplan gesehen. Ob das durch creditstar selbst oder den Kreditnehmer verursacht ist, kann ich nicht erkennen. Irgendwann springt dann Creditstar ein und begleicht die Rechnung. Zins und Tilgung. Kein Problem, oder doch?

Zunächst der Zeitraum. Back in the day waren das mal ein Monat (dann zahlten manche, aber nicht viele), dann bis zu 2 Monate Wartezeit im Verzug, dann Ablöse. Die Liquidität war aus meiner Sicht ok.

Das ist nun nicht mehr so. Weil Creditstar das nicht mehr leisten kann. Obwohl man ganz gut Gewinne schreibt mit diesem Geschäft, besteht seit vielen Monaten ein Liquiditätsengpass. Mal weniger, mal sehr heftig. Bis hin, dass börsennotierte Anleihen nur verspätet und in Raten zurückbezahlt werden. Keine gute Referenz für spätere Finanzierungen.

Auf jeden Fall schöpft Creditstar den Kreditvertrag nun in jedem Einzelfall voll aus. Das bedeutet, jeder Kredit wird 6mal bis zu einem Monat verlängert. Aus einem Monat Laufzeit werden so in der Realität 9. Dann wird, im Moment zumindest, abgelöst, das funktioniert. Auch die Zinsen werden zwischenzeitlich immer mal wieder bezahlt, das funktioniert auch. Aber der cashflow ist ein ganz anderer, zusätzlich zum Risiko. Zwischenzeitlich fürden für 1-Monatskreditenur 12% angeboten, für Langläufer 17-18%. Das macht aus Anlegersicht überhaupt keinen Sinn, beide laufen mindestens 9 Monate. Ob dann die Langläufer ausbezahlt werden oder dann, auf dem Papier, in die regulären Raten zurückkehren ist noch unklar, sie stammen frühestens vom Januar.

Letztes Problem ist, dass niemand weiß, ob Creditstar tatsächlich Cash pünktlich fließen lässt, um die Kredite am Ende abzulösen. Seit ein paar Wochen kann Lendermarket Abhebungen nicht wie gewohnt innerhalb von 3 Werktagen bedienen, es dauert mitunter bis zu zwei Wochen.

Wer gerne in Junk investiert, kann sich hier austoben. Solange das Kartenhaus nicht einstürzt sind die Renditen außergewöhnlich. Meine Altersvorsorge würde ich hier allerdings nicht bilden wollen.

Mittwoch, 19. April 2023

Estateguru -völlig verzockt

Ich war ja lange ein Fan von dieser Immobilenfinanzierungsplattform, als Anleger. Die Rendite war knapp unter zweistellig, die Ausfälle wurden am Ende im Wesentlichen eingetrieben, die Anlage also relativ sicher und rentabel. Anleger und Kreditsucher bekamen beide relativ faire Bedingungen.

Leider hat sich im letzten Jahr alles gedreht. Mit den Finanzierungen in Deutschland hat man (für viele Anleger nicht unerwartet) absolut in die Sch... gelangt. Inzwischen sind die Ausfllraten über 90%. Das war kein Pech oder schlechte Gesamtmarktbedingungen, das war einfach ein katastrophales Risikomanagement.

Auch in anderen Ländern steigen die Ausfälle, das aktuelle Gesamtportfolio ist nun bei über 40%!

Ob das gut gehen wird, ist nicht mehr abzusehen. Ähnliche Geschäftsmodelle in GB sind in solchen Situationen endgültig gescheitert.

Bei mir ist Ausfallrate noch deutlich unter 20%, ich habe die riskanteren Länder stets vermieden. Aber auch in meinem Depot geht sie dramatisch nach oben. Von daher werde ich dort nicht weiter investieren.

Eine Frechheit ist es, wie man mit den Investoren bei seedrs umgeht. Da fließt absolut nichts an Informationen. Da wird insgesamt auf sehr lange Sicht verbrannte Erde zurückbleiben, neues Kapital wird man so wohl nicht mehr gewinnen können.

Noch habe ich einen sehr guten Puffer aus den Gewinnen früherer Jahre. Zusammengezählt wird wie immer aber erst am Ende. Hffentlich wird es kein bitteres.