In letzter Zeit nutze ich die Bondora-eigene Seite eigentlich gar nicht mehr. Mein Plugins bieten ein viel komfortableres Verwalten meiner Anlage. Und jetzt laufen auch die meisten Käufe automatisiert.
Nachdem der Erstmarktbot ein großer Erfolg war und flexible Regeln bietet, habe ich das Konzept nun auch auf den Zweitmarkt angewendet.
Seit etwa einem Jahr hatte ich Bots auf den Zweitmarkt losgelassen. Diese bestanden aus nur gut 100 Zeilen Code und alles war hart kodiert. Flexible Anpassungen waren also nicht möglich. Trotzdem waren diese Bots im ersten halben Jahr ein durchschlagender Erfolg, da es kaum Konkurrenz gab. So konnte man einfach alle grünen Loans mit z.B. 5% Abschlag einkaufen. Das brachte mir 2016 einen Gewinn deutlich im vierstelligen Bereich. Geht aber nicht mehr. Sowohl der PM von Bondora selbst als auch andere Programmiererer durchkämmen den Zweitmarkt längst im Sekundentakt und fischen alles ab, was nach Gewinn ohne Risiko aussieht. Mehr als 1-2 Gebote pro Woche sind auf diese Art nicht mehr drin.
Die Hardware
Sicherlich hätte man eine Webservice bauen können. Da meine Tools jedoch alle als Firefoxplugin laufen, und ich keine Lust hatte, mich auch noch in RasPi oder so etwas einzuarbeiten, läuft ein kleiner Windows Rechner rund um die Uhr. Ich habe mich hier stilregerecht für ein Crowfunding Gerät entschieden, den GOLE1, inkl. Zoll etwa 120€.Das Kühlblech ist eigentlich unnötig, denn warm wird er nur beim Akku laden. Ansonsten läuft darauf ein Windows 10 home mit 4GB Hauptspeicher und einer sehr knapp bemessenen 28GB Platte. Zunächst musste ich noch einen Remotdesktop installieren, jetzt geht alles per Fernzugriff (der Touchscreen ist nicht so gut für meine zu großen Finger). Natürlich ließe sich auch Tastatur, Maus und Monitor anschließen, aber eigentlich sollen ja nur ein paar Prozesse laufen...
Energiesparmodus etc. sind natürlich ausgeschalten. Die ersten drei Tage keine Probleme.
Der Bot
Sieht natürlich genauso aus wie meine anderen APPS.Ich habe allerdings ein eigenes LOG-System ergänzt um ein bisschen nachverfolgen zu können, was so passiert ist. Auch gibt es Beschränkungsmöglichkeiten wie Tagesumsatz, Gebote pro Benutzer oder minimaler Cashbestand.
Wie man sieht ist nicht einmal eine Abfrage von ca. alle 10s ein Garant dafür, dass der Anteil auch gekauft werden kann. Zumindest nicht, solange man kein Aufgeld akzeptieren möchte.
Von der Logik her ist einiges anders als auf dem Erstmarkt. Nicht nur deutlich zeitkritischer, auch braucht man sehr gute Filter, da man nicht ständig alle über 150.000 Angebote durchsuchen kann und sich auch bestehende Angebote durch Rückzahlungen ändern können.
Die Regeln
Ich habe daher die Regeln zweigeteilt. Erst einmal für die Suche an sich, also Einstellungen wie max. Markup, Status etc. Die Einstellungen sollten auf nicht mehr als 1000 Anteile zutreffen, soviele gibt Bondoras API nämlich auf eine Anfrage hin zurück. Und in diesen Treffern kann nun weiter gefiltert werden.U.a. lässt sich nach ausstehenden Zahlungen, bereits bezahlten Raten, nächstem Zahlungsdatum etc. selektieren. Mehrere Agenten (abgebildet ist einer mit verschiedenen Regeln) werden immer reihum ausgeführt.
In den ersten 10 Stunden in Betrieb hat der Bot schon über 200€ in etwa 30 Anteile investiert. Fast alle waren kleine estnische B-Loans ohne Aufgeld mit einer längeren Zahlungsgeschichte um die 15% verzinst. Schnäppchen waren noch keine dabei.
Eine kleine Falle habe ich auch bemerkt: Status "grün" kann bedeuten, dass der Anteil trotzdem in Verzug ist, da er die am aktuell fälligen Tag zu zahlende Rate nicht beglichen hat. Das kann man aber z.B. mit "maxDelay":0 lösen.
To do
Leider sind in den Daten eines Angebots auf dem Zweitmarkt nicht alle Kennzahlen enthalten. In einer Erweiterungsstufe werde ich deshalb weitere Details eines Kredits abrufbar machen. Das ist vor allem für Gebote auf Anteile mit Aufgeld interessant, die nicht so zeitkritisch sind, dafür aber deutlich gründlicher selektiert werden müssen.In ein paar Wochen kann ich sagen, ob sich die Arbeit gelohnt hat.
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