Nun ja, die einzig wahre ist: was sich gut entwickelt, immer weiter zukaufen :)
Nur so einfach ist es nicht ganz. Deshalb ein paar Bemerkungen von mir aus meinem Kurzen Erfahrungsschatz.
1) Exit heißt nicht immer Gewinn. Es kann eine Übernahme kommen, wo man gerade seinen Einsatz und vielleicht noch ein Butterbrot drauf bekommt. Das bringt einem nicht weiter. Um die zwangsläufigen Verluste anderer Beteiligungen aufzufangen, ist ein echter Erfolg erst bei einer Vervielfachung des Einstiegskurses zu verzeichnen.
2) Exit heißt nicht immer realisierbar. Je nachdem, an was für einem Handeslplatz man landet. Und wie hoch das Ausgangsinvestment war, können mangelnde Liquidität und/oder hoher Marklergebühren einem den Spaß verderben. Zusätzlich gelten meist Haltefristen, inzwischen kann sich die Anfangseuphorie legen.
Zwischenfazit 1: Es kann lukrativer sein, auf dem Zweitmarkt auszusteigen. Zumindest deutlichebequemer und mit faireren Gebühren.
3) Was tun bei hahen Wertsteigerungen der nachfolgenden Runden?
Nicht immer ist es günstig, gleich nachzuinvestieren. Oftmals kommt man am Zweitmarkt nach dem Abschluss der neuen Runde deutlich billiger an weitere Anteile. Vielmals trennen sich Altanleger zumindest von einem Teil ihrer Bestände, insbesondere wenn "ihre" Runde schon lange vorbei war und die steuerlichen Vergünstigungen (EIS etc, leider nur für Briten nutzbar) abgelaufen sind.
4) Convertibles lohnen oft nicht.
Ein Beispiel: vor einiger Zeit hatte ich eine kleine Summe in CreditSpring investiert. Nach etwa 15 Monaten wurde gewandelt, und ich bekam die Aktien zu einem um 20% rabattierten Preis. Das ist ja nicht so schlecht, immerhin 25% Wertsteigerung. Wenn sich das realisieren lässt. Allerdings: ich hatte dann auch, mehr oder weniger zu pari, auf dem Zweitmarkt nachgekauft. Diese Anlage hat sich mit der letzten Wertanpassung verfünffacht. Ganz was anderes.
Trotzdem kann es sich lohnen, mit einer kleinen Summe einzusteigen, um an die Informationen der Updates und im Diskussionsforum zu kommen. Die sind oft Gold wert.
5) Kleinvieh macht wenig Mist, dich aber zum Insider.
Klar es ärgert einem, wenn ein Investment sehr gut läuft und man war nur mit 10-20 Pfund dabei. Auch die Gebühren sind dann prozentual deutlich höher. Aber wie oben erwähnt, kann man sich dadurch Informationen sichern, an die man sonst nicht käme. Aus dem gleichen Grund kaufen sich Leute oft Anteile in Minibeträgen auf dem Zweitmarkt, wo man sich ob der erzielten Aufschläge die Augen reibt.
Zwischenfazit 2: Informationen sind alles. Und die bekommt man meistens nur mit eigenem skin-in-the-game. Allerdings muss man auch darauf achten, sich nicht zuviel zuzumuten. Man kann schlecht hunderte von Unternehmen gleichzeit im Blick behalten.
6) Das Team ist das wichtigste. Und die einfachste Information dazu ist zu beobachten, wie man mit den Anlegern umgeht. Kommen regelmäßig Geschäftsberichte? Auch mit Zahlen und nicht nur blabla? Klar gibt es Blender, aber selbst wenn, ziehen sie trotzem erstmal den Kurs nach oben.
7) Auf frühe Anzeichen achten. Bei den meisten Anteilen, die den Bach runter gingen, zeichnete sich vorher etwas ab. So rechtzeitg, dass man noch ohne zu massive Verluste aussteigen konnte. Wenn der Titel nicht sehr frühzeitig am Zweitmarkt gesperrt wurde, was manchmal auch passiert.
Fazit 3: auch mal liquidieren ist keine dumme Idee. Natürlich nicht unbedingt die 10€-Anteile. Aber wenn das Bauchgefühl "nicht mehr gut" sagt, sollte man darauf hören. Es gibt genügend andere Investitionsmöglichkeiten, und ab und zu verpasst man halt was.
Letztlich muss jeder wissen, wie sehr ihn Verluste/entgangene Gewinne ärgern. Das wird dann das Maß der Vorsicht bestimmen.
Seedrs kann süchtig machen. Und das Geld ist alles andere als liquide. Dessen sollte man sich bewusst sein.
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