Donnerstag, 4. November 2021

seedrs: Ausstieg mit blauem Auge

Statistisch geht ein Investment in ein Startup mit 80-95% Wahrscheinlichkeit daneben - je nachdem wie gut man seine Hausaufgaben macht. Verluste begrenzen ist da sicher eine gute Strategie.

Planartech ist (oder muss man schon sagen war?) in der Graphen-Produktion unterwegs. Ein spannendes Tätigkeitsgebiet, mit keinen schlechten Zukunftsaussichten. Dachte ich und habe nach meinem Startinvestment tüchtig zugekauft. Zwischenzeitlich mein zweitgrößtes Klumperisiko bei seedrs, wenn auch noch nur dreistellig.

Irgendwie waren die Updates verhalten. Corona hatte natürlich den übliche Einschlag verursacht. Liquidität ging den Bach runter. So genau wird es nicht kommuniziert. Ich beginne zu verkaufen, anfangs noch mit etwas Aufschlag.

Immerhin wird im Forum auf Fragen geantwortet. Man versucht einen Käufer zu finden. Viel Spielraum gibt es nicht. Eigentlich muss man jedes Angebot annehmen um zu retten, was noch zu retten ist.

Die Aktie bleibt handelbar. Ich verkaufe. Mit 10-25% Abschlag werde ich alles los. Von meinen 85 Anteilen behalte ich nur einen um den Ausgang zu sehen.

Der Spaß hat mich rund 65L gekostet. Das geht noch. Das sind keine 10% Verlust. Die Hälfe davon Gebühren - ich hatte viel zu verzettelt gehandelt, 29 Transaktionen insgesamt.

Das Nachverfolgen war nicht ganz einfach, hat mich knapp eine Stunde gekostet, bis ich alle notwendigen Zahlen in Excel hatte. Aber das war es mir wert, ich wollte den Überblick und es war meine Beteiligung mit den am Abstand meisten Transaktionen.

Mit meinen Verkäufen bin ich sehr zufrieden. Ich halte das Risiko, dass hier am Ende nicht mal die Hälfte zurückkommt für sehr hoch. Ich hätte wohl noch etwas weniger Abschlag bieten können, aber ich wollte schnell raus.

Ob der/die Kaufer ein Inforationsdefizit hatte(n) weiß ich nicht. Die Diskussionen und Updates sind nur für Leute einsehbar, die bereits Anteile besitzen. Aber wer auf dem Zweitmarkt von seedrs kauft, muss schon wissen, was er tut. Von daher nur ein bisschen ein schlechte Gewissen. Und dazu gelernt, dass man bei Unternehmen, an denen man noch keine Beteiligung hat, nur sehr vorsichtig einsteigen sollte. Möglichst kleinen Anteil kaufen, erstmal einlesen. Das ist wohl auch der Grund, warum einzelne Anteile oft zu einem deutlich höheren Preis weggehen.

Bislang habe ich nur einen weiteren Flop: feastr. Auch hier an der fehlenden Liquidität gescheitert. Her wuede der Wert auf 0 gesetzt, Auch hier gab es Warnsignale. Auch hier hatte ich die meisten Anteile zuvor verkauft.


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