Lendermarket ist die neueste Plattform, die ich teste. Ich lege seit Anfang des Jahres eine kleinere Summe dort an und beobachte den Gang der Dinge.
Hinter Lendermarket steht zunächst einmal ein alter Bekannter von mintos: Creditstar. So ist man also kein Neuling in dem Geschäft sondern vergibt schon seit vielen Jahren Kredite im Hochzinsbereich und finanziert das über p2p-Anlagen gegen. Nun hat man sich im Herbst 2019 entschlossen, das auch einmal über eine eigene Plattform zu probieren und die Kosten von mintos zu sparen.
Die Plattform ist technisch recht spartanisch, aber funktional. Außer einem Zweitmarkt habe ich nichts Wesentliches vermisst. Autoinvest ist da und funktioniert. Es können 10€+x in Kredite angelegt werden, es gibt buyback-"Garantie" und feste Zinssätze, zunächst 12%, im Moment 14%. Das ist allerdings deutlich weniger, als wenn man über mintos bei Creditstar anlegt.
Bislang gab es zweimal Cashback-Angebote. Von daher errechtnet sich nach etwa 5 Monaten bei mir ein IRR von gut 16% und das, obwohl eine Menge Zinsen noch ausstehen.
Die Liquidität ist mäßig. Ohne dass das vorher absehbar war, wurden viele Kredite verlängert. So dass aus 30-Tage-Anlagen schnell mal welche mit einer Laufzeit von 4 Monaten + ggf. 2 Monaten bis buyback greift werden. Zum unveränderten Zinssatz von 12%.
Anlagen gibt es aus verschiedenen Ländern, bei Polen und Spanien ist eher ein Monat üblich, bei Estland oder Finnland laufen die Kredite auch gerne mal drei Jahre.
Für die verlängerten Kredite hat man sich schließlich zu einem Bonus aufgerafft, so dass der Zinssatz effektiv auf 15% steigt. Bis Ende Juni zunächst.
Ich habe etwas Kapital (20%) wieder abgezogen, da mich die Verlängerei und insbesondere die Kommunikation dazu etwas geärgert hat. Insgesamt ist Lendermarket aber eine bequeme Anlagemöglichkeit mit einem vergleichbaren Risiko und - ohne "Großanlegerbonus" - der selben Rendite wie bei swaper. Die Cashbackaktionen sind ein netter Bonus. Der Arbeitsaufwand ist sehr gering, wenn man Autoinvest nutzt. Wie üblich kein Tagesgeldersatz, aber für drei- bis vierstellige Summen durchaus eine Anlagemöglichkeit die man ins Auge fassen kann, wenn man mit payday-Krediten klarkommt. Ich werde weiter beobachten.
Update nach 2 Monaten (14.8.20): Die Lage hat sich im Moment stabilisiert. Der Zinssatz ist weiterhin bei 14%, sowohl für die Kurzläufer (naja, die wenigsten zahlen schon nach einem Monat zurück, aber 3 Monate ist ja immer noch eine sehr überschaubare Laufzeit) als auch für Kredite mit Laufzeiten von bis zu 5 Jahren. Da kommen die Kreditnehmer dann z.B. aus Schweden oder Estland. Das ist mir im Moment noch zu lange, obwohl der Reiz schon da ist, sich diesen attraktiven Zinssatz zu sichern. Und der Betreiber der Plattform, Creditstar, gehört deutlich zu den finaziell solideren auf dem baltischen p2p-Markt. Ich habe wieder ein wenig aufgestockt /Rückflüsse von anderen Plattformen wie z.B. flender) und investiere hier lieber als bei mintos.
Das einzige was mir fehlt ist ein sauberer Steuerbericht. Aber gut geht auch so irgendwie.
AntwortenLöschen