Ankunft
Der Flughafen Tallinn ist gut zwei Flugstunden von Frankfurt entfernt. Auch von anderen deutschen Städten gibt es Direktflüge. Viele Kreuzfahrtschiffe legen in Tallinn an, aber nur ein Kurzbesuch ist eigentlich schade.
Vom Flughafen kommt man sehr einfach mit Bus oder Straßenbahn in die Innenstadt.
Verkehr
Tallinn hat ein sehr gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz. Das ist für die Einwohner der Hauptstadt sogar kostenlos, für Touristen hatte man dafür angeblich die Preise erhöht. Davon haben wir aber nichts bemerkt, im Gegenteil gab es für 6€ (+2€ einmalig für die NFC-Karte) ein 5-Tages-Ticket. Da bezahle ich z.B. in Karlsruhe schon für einen Tag mehr.
Es gibt wohl auch Einzelfahrscheine beim Fahrer, aber wir sind recht viel Straßenbahn und Bus gefahren und mit dem Ticket muss man sich nur mal schnell neben die Erfassungssäule stellen - pling.
Schwarzfahren sollte man nicht - wir kamen eines Abends in eine Kontolle und das war auch ein Erlebnis. Die Staßenbahn hielt mitten auf der Strecke neben einem Minibus voller Kontolleure. Türen auf, Bahn blieb stehen bis alle kontrolliert waren, blitzschnell.
Viele der Bahnen sind alte deutsche Straßenbahnen, da liest man schon mal "Türöffner". Alles blitzblank, wie auch die Straßen ohne Müll.
Mitterlalterliche Altstadt
Ein ganzes Viertel ist noch von mittelalterlichen Gebäuden dominiert. Hier kann man sich im Wesentlichen nur zu Fuß bewegen, das tut der Atmösphäre gut. Überall gibt es Türmchen und Kirchen zu bestaunen, erstere erinnerten mich an das Carcassone-Spiel.
Zum Glück hatten wir herrliches Wetter, zwar Ende März Temperaturen um den Gefrierpunkt, aber fast immer Sonnenschein und das wunderbare Licht des Norden.
Vom Domberg hat man eine tolle Aussicht. In der Altstadt sind u.a. die ganzen Botschaften untergebracht, auf dem Domberg selbst (ein größeres Gelände mit eigener Stadtmauer) auch die Regierungsgebäude. Natürlich gibt es jede Menge Cafes, Restaurants und Touristenläden. Ich habe mir zwei Norwegerpullis (natürlich in Estland gefertigt) geleistet, zu fairen Preisen.
Restaurants sind einen Tick billiger als in Deutschland. Wir wurden stets sehr freundlich behandelt und man spricht durchgehend gut Englisch. Am Anfang wird man oft darauf hingewiesen, wie lange das Zubereiten des Essen dauern wird (war die ersten Tage kein Problem). Es gibt internationale Küche und östliche/nordische Spezialitäten.
Den ersten Teil der Woche war es noch ziemlich leer, wir hatten manche Straßen für uns alleine.
Ab Karfreitag wurde es dann sehr voll und es war kaum noch ein Platz zu finden. Außerhalb der Saison ist also ein guter Tipp.
Am Karsamstag war dann der Rathausplatz gut belebt (immer noch knapp über 0 Grad).
An der Ostsee
Ein besonderes Erlebnis, das nicht jedes Jahr zu bestaunen ist, war die zugefrorene Ostsee. Natürlich nur in Küstennähe. Man hat uns erzählt, dass zwar die großen Fähren recht gut durchs Eis kommen, es allerdings sogar eine "Straße" auf dem Eis zu den estnischen Inseln gab (auf dieser waren besondere Regeln zu beachten, z.B. nicht anschnallen). Ein paar Eindrücke:
Den echten Esten kann das natürlich nicht schocken. Da ging tatsächlich jemand im Eis schwimmen!
Wir dachten zunächst, das sind Aufnahmen für ein Werbeplakat oder so, aber das war echtes Leben:
Kultur
Natürlich gibt es jede Menge Museen, Kirchen, Galerien. Wir haben uns allerdings meistens draußen aufgehalten, nur ab und zu zum Aufwärmen ins Innere.
Tallinn war insgesamt ein überaschendes Kleinod. Ähnlich ging es mir nur vor ein paar Jahren mit Istanbul, das mir damals auch sehr sehr gut gefallen hat aber heute ja erstmal nicht mehr zu bereisen ist. Von mir 5 von 5 Sternen. Ein Top-Tipp ist auch die Stadtführung, die immer um 12h vor der Touristeninfo startet (gegen ein Trinkgeld). Die sollte man sich keinesfalls entgehen lassen.
Alle Bilder mit meiner geliebten Sony DSC-TX30 fotografiert.
Danke für den Bericht.
AntwortenLöschenDas sollte man sich echt mal ansehen :-)