Samstag, 12. Oktober 2024

Über 20% Rendite bei Lendermarket - starke Nerven erforderlich

 No risk, no fun - selten trifft diese Devise besser zu als bei Lendermarket.

Vor fast fünf Jahren hatte ich angefangen, dort zu investieren und seither einige Höhen und Tiefen durchgemacht. Letztendlich ist das Glück einmal mehr bei dem Tüchtigen, ein so wirklich passives Investment ist das nicht. Aber der Reihe nach.

Bei Lendermarket investiert man hauptsächlich in Kredite der Creditstar-Gruppe. Das sind eher kurzlaufende Kredite in Ländern wie Spanien, Finnland, Dänemark..., oft nur dreistellige Summen aber mit sehr hohen Zinssätzen. Die nochmal deutlich höher werden, wenn der Kredit nicht pünktlich bedient wird. Oder verlängert, oder erhöht, die üblichen Maschen eben. Ein sehr einträgliches Geschäft für Creditstar, aber auch eines, was viel Liquidität erfordert. So mancher Kredit wird eben erstmal nicht zurückbezahlt. Manchmal nur die Zinsen, manchmal gar nichts, manchmal erst durch den Gerichtsvollzieher.

Am Ende scheint die Strategie aufzugehen. Auf der Strecke braucht man aber Geld, Geld, Geld. So versucht CS auf viele Arten sich zu finanzieren. Über börsennotierte Anleihen (mit zweistelligen Raten, nicht immer ganz pünktlich bedient), über P2P-Plattformen wie Mintos oder eben Lendermarket. Wo auch nicht immer pünktlich bezahlt wird.

Denn eigentlich gibt es Verträge, nach denen die Anleger ihre Einlagen spätestens 60 Tage nach Fälligkeit verzinst zurück bekommen sollen. Eigentlich. Das wird seit etwa zwei Jahren massiv gedehnt. Erstmal wurden die Kredite mit eigentlich einer Laufzeit von 30 Tagen (+60 Tage mögliche Verzugszeit) bis zu 6 Mal (in der Regel genau 6 Mal) um je 30 Tage verlängert. Das ist legal, denn das steht so im Kleingedruckten. Wird auch verzinst, kein echtes Problem, wenn man kein Geld anlegt, das man zu einem bestimmten Zeitpunkt eingeplant hat (was man aber sowieso niemals machen sollte). Gut, aus 30 Tagen werden so also 9 Monate. Ob tatsächlich die Kreditnehmer verlänget hatten oder was im Hintergrung genau läuft, lässt sich nicht nachvollziehen. Bläck box Anlage, bei 15%+-Verzinsung mit "Garantie" muss man das schon hinnehmen.

Allerdings war die Liquidität da von Seiten Creditstar immer noch nicht gegeben. Die Kredite waren zurückbezahlt (oder auch nicht), aber Lendermarket bekommt das Geld von Creditstar halt nicht, um es an die Anleger weiterzugeben. Zunächst einmal greifen 10 Tage Karenzzeit, unverzinst, die hat man eingeräumt.

Eingefleischte P2P-Anleger werden sich erinnern: früher gab es Auszahlungen auch nur gebündelt, einmal im Monat und das auch noch mit mehreren Wochen Verzögerung. Bei Auxmoney zum Beispiel. Ärgert ein wenig, weil es die Zinseszinsen ausbremst, aber das wird eigentlich kompensiert. Die Zinsen bei Zahlungsverzögerungen sind nämlich irgendwie höher als die Nominalzinsen. Undurchsichtig zwar, aber wirklich kein Grund zur Klage. Nur dadurch komme ich auf die angegeben 20%+ IRR, denn nominal ist bei 18% Schluss.

Ab etwa Mai 2023 kamen dann aber weitere Verzögerungen hinzu. Erst musste man Wochen warten, bis angeforderte Auszahlungen auf das eigene Bankkonto ausgeführt wurden. Dann kamen die Pending Payments (PP). Das heißt schlicht und einfach, das Geld ist zwar luftgebucht, steht aber dem Anleger nicht zur Verfügung. Monatelang. Ohne konkrete Aussage, wie das weitergehen wird. Mit kleinen Abschlaszahlungen, ein- bis zweimal im Monat. Die in der Regel nicht mal die zwischendurch auflaufenden Zinsen abdecken. Nach der Freigabe landet dann das Geld in der neuen Plattformversion (V2), wo es ausgezahlt werden kann (mit üblichen Buchungszeiten, also nur 1-2 Tage) oder in neue Kredite investiert.

Fragt man sich, wer denn weiter investiert. Nun auch die PPs werden verzinst, mit 18% p.a., nach den 10 Tagen. Und auf der neuen Unterplattform V2 scheint es besser zu laufen. Keine Verzögerungen, die über ein paar Tage hinausgehen. Ungefähr also der Zustand, wie vor zwei Jahren. Hohe Renditen.

Das Problem mit den Gelder auf V1 ist aber weiterhin nicht gelöst. Doch Lendermarket hat ein Schlupfloch geschaffen: wer sein Geld auf V2 transferiert und es dort (zwingend, per Autoinvest) für etwa ein Jahr in neue Anteile investiert, kann es befreien.

Bei mir, und allen die ihre Erfahrungen mitgeteilt haben, hat das gut geklappt. So sollte also jeden Monat ein ordenlicher Anteil an Zinsen und Tilgung zurückkommen und wir sind wieder eher in der FUN-als in der RISK-Phase. Auszahlen oder wiederanlegen, dann endlich wieder eine freie Entscheidung.

Die Rendite war außerordentlich, die nervliche Belastung für viele aber zu viel. Ob man jemals dieser Plattform wieder vertrauen kann? Das hätte auch schiefgehen können. Und ja, man musste auch immer sich darum kümmern, das man seine Auszahlungen bekam. Ohne eine Rückfrage ab und an, wurde man wohl "vergessen".

Ich habe in den knapp 5 Jahren eine 5stellige Summe verdient. Diesen Gewinn werde ich wohl weiter auf der Plattform belassen. Das ist zwar reine Psychologie, denn welches Geld man im Fall der Fälle verliert, ist ja egal. Aber so könnte ich es besser meiner Frau verkaufen ;)

OK, wenn ihr da in Zukunft auch mit dabei sein wollt, obwohl ihr all das oben gelesen habt (weil die Gier halt überwiegt), habe ich noch einen Link für euch.

Da gibt es das übliche Cashback von 1% für euch und für mich obendrauf. Auch sonst gibt es immer mal wieder Bonusaktionen. Das kommt aber tatsächlich obendrauf. Könnt ihr dann den Baldriantee dafür kaufen :)

https://app2.lendermarket.com/de/empfehlung/6dqyz1ub