Vielleicht fragt ihr euch, warum ich nichts mehr zu bondora&co zu sagen habe und plötzlich über seedrs schreibe. Der Grund ist einfach: bei ersteren gibt es nichts neues. Ich teste seit ein paar Wochen peerberry, da ist es aber noch zu früh. Und alles andere geht seinen Weg. Bringt gute Renditen. Wenn man anlegen kann...
OK, jetzt zu seedrs. Ich bin seit 14 Monaten dabei, habe mehr investiert als ich zunächst vorhatte. In rund 70 Firmen, etwa 60% neue Anteile und 40% auf dem Zweitmarkt. Ich habe ein wenig verkauft und einige neue Runden miterlebt, ein IPO steht an.
Das macht Spaß. Nicht in erster Linie finaziell, darauf komme ich gleich noch. Aber es gibt vieles neu zu entdecken, einiges so nach und nach zu entdecken (vielen Dank an Claus, der mir immer wieder auf die Sprünge hilft), eine ganze Welt der Startups tut sich auf. Und man kann mit wenigen Pfund schon mitmischen. Oft mit zu wenigen, denn es fuchst ein wenig, wenn der Wert eines Anteils sich fast verdoppelt und man ist nur mit 20L dabei. Aber wie immer, die Lernkurve am Anfang ist gewaltig steil und auch so habe ich eine mittlere vierstellige in Pfund umgetauscht (was erstaunlicherweise an sich schon kein schlechtes Geschäft war) und noch ein paar Bestände oben drauf gepackt.
Ja. Durch Verkäufe habe ich rund 300€ verdient. Das war eversend, die ich bestimmt zu früh größtenteils verkauft habe, und ein paar kleinere Zweitmarkttrades. Mitunter kann man zu par oder leicht darunter einkaufen und einen Teil mit 30, 40% Aufgeld wieder abstoßen. Klappt aber meist nicht so schnell. D.h. ich mache auch das nur bei Firmen, die mich ansich interessieren. Große Lots sind aber meist billiger, und mit groß meine ich erstmal nur dreistellig. Mehr als 300€ habe ich noch nie auf einmal investiert. Davon kann man dann kleine Einheiten teurer verkaufen. Oder eben zusehen, wie sich nicht weggehen ;)
Drei meiner eigenen, also nicht zugekauften Firmen haben eine Folgerunde gestartet. Die Preise waren zwischen 20 und knapp 50% höher. Papiergewinne. Aber schön mitzuerleben. Aussteigen will ich da noch nicht.
Bei zwei zugekauften ist mir das unverhofft auch passiert. Coole Sache. Meistens habe ich ein wenig aufgestockt. Wenn alles durch ist, werde ich etwa 20% Gewinn auf mein Gesamtportfolio haben. Wie gesagt, virtuell. Ich weiß nicht wie schnell sich im Zweifelsfall so ein Portfolio auflösen liese. Schaue ich auf die aktuellen Preise auf den Zweitmarkt, käme nocheinmal die gleiche Summe hinzu. Überhaupt nicht gleich verteilt. Aber insgesamt drohen auch nirgendwo bislang nenneswerte Verluste. Noch nicht.
Alles, was ich gezeichnet habe, wurde bislang finanziert (na ein paar sind noch offen und unter 100% funding). Oft bin ich aber auch erst im overfunding eingestiegen.
Die Rennen um die besten Schnäppchen am 1. Dienstag im Monat nerven etwas. Ein Windhindprinzip fand ich noch nie prickelnd, insbesondere wenn es zu technischen Problemen führt. Da ich meist um diese Zeit aber arbeite, sez´tze ich da einfach aus. Schade, wenn man manche Angebote vorher sieht, aber die Chacen sind sowieso nicht gut.
Tja, nächste Hürde wird der Jahreswechsel. Mal sehen, was da der Brexit diesbezüglich anstellt. Wäre schade. Für mich war seedrs eine gute Entdeckung.