Freitag, 30. Dezember 2016

Jahresrückblick Moneything

Wie bereits erwähnt, investiere ich auch auf zwei britischen Plattformen, ablrate und moneything.
Während ich bei ablrate dieses Jahr nur etwa 10% meine Anlage (um den Brexit herum) abgezogen habe und sonst alles reinvestiert (war insgesamt praktisch ein Nullsummenspiel, die Währungsverluste fraßen die Zinsen praktisch auf, dazu noch ein Ausfall von L200), habe ich bei Moneything erst im April losgelegt und seither vier mal einbezahlt.

Moneything läuft sehr zufriedenstellend, lediglich das knappe Angebot und die immer noch unsicheren Zukuftsaussichten beim Pfund halten mich etwas von neuen Investitionen ab.

Die im April angelegte Hälfte war sehr ungünstig plaziert, der Euro stand damals bei etwa L0,75. Die weiteren Investitionen waren deutlich besser. Insgesamt hatte ich einen durchschnittlichen Kurs von etwa 0,82 und somit halten sich hier die Währungsverluste deutlich in Grenzen.

In L gerechnet beträgt mein IRR aktuell 11,5%, der Großteil meiner Anlagen hat auch einen entsprechenden Zinssatz von 12% und von Ausfällen ist bislang noch nichts zu sehen. In Euro ermäßigt sich die Rendite auf knapp 4%, nach Steuern steht da in diesem Jahr (2016) also eine knapp schwarze 0.

Für 2017 habe ich vor die Investitionen aufzustocken, sobald sich der Pfundkurs als attraktiv genug erweist. Über https://www.currencyfair.com/?channel=RIFLZ1 (dieser Werbelink bedeutet eine Freiüberweisung und bis zu 30€ Prämie für Neukunden) ist der Geldtransfer nicht nur sehr einfach und kostengünstig sondern der Tausch lässt sich sogar über Limits steuern. Allerdings - einen Monat Zinsen bedeuten auch schon wieder 1%. Allzulanges Warten lohnt also nicht unbedingt.

Moneything gehört für mich zu den besten Anlageplattformen. Der Zweitmarkt schafft eine hervorragende Liquidität. Nur wie gesagt, im Moment sind die Anlagemöglichkeiten ziemlich beschränkt so dass die Diversifikation in verschiedene Kreditnehmer eine Weile dauert. Alle Kredite sind übrigens besichert. Von Ausfällen ist mir nichts bekannt.

Etwas aufwändig - aber dafür sicher - ist inzwischen das Authentifizierungserfahren. Neben dem Hochladen entsprechender Dokumente (Kopie Ausweis & eine Rechnung/ein Kontoauszug mit Adresse) möchte MT ein kurzes Skype-Videotelefonat führen, um einen als denjenigen zu identifizieren, der auf dem Ausweis abgebildet ist. Geht aber nur eine Minute und lässt sich locker mit Handy/Tablet durchführen.

Jahresrückblick Funding Circle (ehemals Zencap)

Noch vor einem Jahr war ich mit meinen Investitionen bei zencap sehr zufrieden und sah in dieser Anlageform eine relativ attraktive Anlagemöglichkeit zumindest innerhalb Deutschlands. Leider hat sich das Bild seither völlig gedreht. FC bestätigt nun auch, dass es in D nicht möglich zu sein scheint, eine attraktive P2P-Plattform zu betreiben.

Zum einen reiht man sich absolut in die hier verbreitete technische Unfähigkeit ein. An der Plattform werden Fehler prinzipiell erst mal gar nicht verbessert. oder überhaupt erst erkannt. Das sind zum Teil eher kosmetische Probleme, wie z.B. hier:

Nix "Gesamt". Das ist die noch ausstehende Summe. Und das nun seit etwa einem Jahr. Nicht so tragisch, aber durchaus kein Einzelfall.

Auch ist die Anzeige auf der Webseite bei Buchungen nicht konsistent. Je nach Menüpunkt ist eine Buchung schon ausgeführt, oder eben noch nicht. Zuordnungen von Buchungen sind daher prinzipiell erst mit einigen Tagen Verzögerungen möglich.

 FC ist sehr zurückhaltend, was die Eintreibungen von Krediten betrifft. Da lässt man Kredite über ein Jahr im Status verzögert. Das geht gar nicht.


Das Angezeigt ist zudem immer noch nicht die ganze Wahrheit. Auch heute noch - am 30. und viele Tage nach der Auszahlung der Dezemberrate - fehlt die Anzeige der in diesem Monat erstmals nicht geleisteten Zahlungen.

Und davon gibt es jede Menge. Aktueller Stand (nach der jüngsten Informationsmail von FC):


Wie man sieht, sind die Verzüge inzwischen mehr als beträchtlich. Und viele davon sind auch schon lange in Zahlungsschwierigkeiten. Hier eine Rendite von über 5% p.a. anzugeben scheint mir doch grob irreführend.

Bei Zinsen ist FC stets großzügig zu Lasten der Investoren. Für verspätete Zahlungen jeder Art, egal ob eine Rate erst nach Monaten nachbezahlt wird oder eine vorzeitige Rückzahlung dann doch nicht so vorzeitig kommt wie geplant, der Kreditnehmer zahlt keine Zinsen für diesen Zeitraum und der Investor geht leer aus. Diese Arte der Abrechnung ist absolut ungewöhnlich. Und das läooert sich.

Weiterhin sind keinerlei Statistiken über die globalen Anlagezahlen veröffentlicht. Die Versprechungen dies zu tun, gibt es seit weit über einem Jahr. Ehrlich gesagt, würde ich an deren Stelle mich auch sehr bedeckt halten. Zwar kann man (siehe o.a. IRR-Wert) die Zahlen durchaus als toll verkaufen. Allerdings sind manche Anleger durchaus kritisch und durchschauen solche Zahlenspielchen meist schneller und besser, als die PR-Sprezialisten selbst.

FC war mit Abstand die am schlechtesten performende meiner Anlage im abgelaufenen Jahr mit einer deutlich negativ zu erwartender Rendite. Ich kann momentan keinen Grund erkennen, warum das besser werden sollte. Von daher freue ich mich weiterhin über jeden Euro, der überhaupt zurückfließt und nutze eine Reihe von deutlich besseren Anlageplattformen.

Montag, 26. Dezember 2016

Jahresrückblick Bondora 2016

Nach wie vor zählt Bondora zu meinen attraktivsten Anlagen, auch wenn sich die Strategien einmal mehr stark wandeln. Insgesamt bin ich weiterhin eine sehr riskante Anlageform gefahren, diese hat sich mit über 20% Rendite aber ausgezahlt.

Spekulation auf dem Zweitmarkt

Insbesondere das erste Halbjahr war von starken Handelsaktivitäten auf dem Zweitmarkt geprägt. Relativ simple programmierte Bots bescherten mir jede Menge Schnäppchen. Insgesamt habe ich alleine dadurch etwa 10% Rendite bezogen auf das Gesamtportfolio erzielt, wobei der Kapitaleinsatz jedoch deutlich geringer war. Bezogen auf diesen dürfte die Rendite fast 100% erreichen. Allerdings hat dieses Handeln nie skaliert und war von Zufällen abhängig. Inzwischen ist der Handel aber, nicht nur durch dem auf dem Zweitmarkt agierenden Portfoliomanager, fast völlig zum Erliegen gekommen. Ich glaube nicht, dass hier im kommenden Jahr noch vierstellige Erträge möglich sind.

Ausgefallene Kredite 

Die Summe meiner ausgefallenen Kredite hat weiter zugenommen, allerdings längst nicht mehr so dramatisch wie im Jahr zuvor. Ich habe eine vierstellige Summe einen hohen Verlust in Kauf nehmend verkauft, um die Gegenrechnung mit Gewinnen aus dem Zweitmarkt in Anspruch nehmen zu können. Auch sind die Zahlungen aus Inkassokrediten inzwischen erklecklich - im Schnitt zwischen 250 und 300€ pro Monat. Das beträgt ein gutes Prozent der ausgefallenen Summe (ohne Zinsen) - nach 8 Jahren wären so hypothetisch alle abbezahlt.
Leider machen sich die inzwischen anfallenden Gebühren deutlich bemerkbar. Auf ein Jahr umgerechnet sind hier über 1000€ verloren gegangen.
Insgesamt ist aber die Inkassoperformance die deutlich beste von allen Plattformen auf denen ich je investiert habe. Das ist auch Voraussetzung dafür, dass ich weiter investiere.

Zinsen

Natürlich wurde 2016 auch jede Menge Zinsen bezahlt - im Schnitt etwa 350€ pro Monat. Das sind über 1,5% der ursprünglich investierten Summe (also ohne wiederangelegte Einnahmen). Und das, obwohl meine Ausfälle über 60% betragen. Der durchschnittliche Zinssatz meiner Anlagen beträgt immer noch ca. 28%, Tendenz geht allerdings stark nach unten.

Ständige Änderungen und Mängel

Natürlich nerven die ständigen Änderungen, die Bondora durchführt. Leider kann man sich nicht darauf verlassen, dass die Regeln, die zum Investitionszeitraum galten auch bestehen bleiben. Die wenigsten Änderungen sind zum Nutzen des Anlegers. Auch technische Aspekte werden immer wieder "angepasst" so dass Informationen nicht mehr abrufbar sind oder Gebote praktisch nur noch automatisiert durchgeführt werden können.
Immerhin hat es Bondora geschafft, das Umsatzvolumen deutlich zu steigern. Solange man ungeliebten "Beifang" (ungewünschte automatische Gebote z.B. auf spanische Kreditanteile) so gut verkaufen kann wie im Moment, ist zumindest der Portfoliomanager keine echte Verschlechterung. Das Vertrauen insgesamt leidet aber immer wieder durch undurchsichtige Gebühren oder technische Fehler, die nur widerwillig und oft unzureichend zugegeben und bereinigt werden. Auch wenn es sich in der Regel nur um Centbeträge handelt, die bei der Berechnung der Gesamtrendite keinen großen Einfluss ausüben, bleibt ein etwas schaler Geschmack zurück. Denn insgesamt kontrollieren kann man alle Buchungen nicht, da muss man Bondora schon vertrauen können.
Die Probleme scheinen allerdings eher dem Unvermögen als böser Absicht geschuldet.

Ausblick und Strategie

Im Moment investiere ich sehr stark über den Portfoliomanager und stelle fast alle Kredite sofort wieder in den Verkauf. Das hilft zum einen, Liquidität zu erhalten (wobei ich in den letzten Wochen erstmals Kapital aus Bondora abgezogen habe, u.a. um die Steuern auszugleichen), zum anderen erziele ich damit natürlich beim Verkauf eine risikolose Rendite. Mein Aufpreis liegt zwischen 0% (Anteile die ich sofort los werden will) und maximal 3% bei Bonitäten bis C. Ausschließlich Anlagen aus Estland.
Im letzten halben Jahr hat sich mein Anteil an "grünen" Kredite kontinuierlich gesteigert. Davon liegen allerdings viele vor der ersten Zahlung.
Ich möchte insgesamt im kommenden Jahr etwa die Hälfte meiner ursprünglichen Anlage abziehen um meine Anlagen wieder stärkerer zu differenzieren. Dieses Jahr floß ein mittlerer vierstelliger Betrag etwa in gleicher Höhe an estateguru und swaper. Auch in GB werde ich meine Anlagen eher ausbauen und eventuell auf eine dritte Plattform ausweiten.

Insgesamt bin weiterhin sehr zufrieden mit meiner Anlage bei Bondora, was allerdings zum größten Teil daran liegt, dass ich mein Portfolio aktiv manage. Mit wenig Aufwand halte ich im Moment bei risikoarmer Strategie eine Rendite von 8-10% für machbar. Bondora ist für mich eine gute alternative zu den buyback-Platformen, bei denen ich nicht allzuviel Geld anlegen möchte.

Empfehlung?

Ja,  ich würde Bondora weiterhin empfehlen. Als Anfänger sollte man ein paar Punkte berücksichtigen:
  • Geld schrittweise einzahlen, der Portfoliomanager investiert ungeheuer schnell.
  • Portfoliomanager auf konservativ einstellen, keine Anteile mit mehr als 25€ kaufen.
  • Alles was einem nicht gefällt, vor der ersten Zahlung wieder verkaufen. Spätestens wenn man es ohne Aufgeld anbietet, werden die Anteile sofort verkauft.
  • Es dauert Monate bis man ein Gespür dafür bekommt, wie sich das Depot tatsächlich entwickelt. Deshalb nicht gleich Tausende investieren.
  • Über diesen Werbeblink https://www.bondora.com/ref/oktaeder gibt es 5€ für die erste Anlage geschenkt.

Freitag, 9. Dezember 2016

Weihnachtsaktion bei estateguru

Wie bereits mehrfach hier erwähnt, bin ich von einer Anlage bei estateguru ziemlich angetan. Noch immer ist bei meinen inzwischen über 50 Anlagen noch kein Ausfall und auch keine Zahlungsverzögerung von mehr als drei Wochen zu verzeichnen. Zwar lassen sich regelmäßig ein paar wenige der Kreditnehmer etwas mehr Zeit zum bezahlen, das betrifft aber nur relativ kleine Summen der Zinszahlungen und ist weder ein Grund zur Sorge noch renditemindernd.

Für Neukunden gibt es ja schon seit einiger Zeit über das Freundewerben-Programm
einen Bonus von 0,5% für die Anlagen der ersten drei Monate. Wie Clais Lehmann gerade in einem Foreneintrag  anmerkt, gilt für Anlagen von geworbenen Neukunden, die schnell entschlossen im Dezember 10.000€ anlegen, ein zusätzlicher Bonus von einem Prozent, also mindestens 100€.

Und tatsächlich sind noch einige Angebote offen, so dass man im Moment eine solche Anlagesumme in der Tat relativ komfortabel auf mehrere Projekte gestreut unterbringen kann. Vermutlich möchte EG diese gerne noch in den nächsten Wochen vollbekommen - dazu muss man wohl neue Kunden gewinnen, da es in den letzten Wochen (erfreulicherweise!) eine ganze Reihe neuer Projekte gab.

Hinter jedem Kredit steckt eine Immobilie, so dass das Ausfallrisiko sehr beschränkt erscheint. Bislang sind meine Erfahrungen äußerst positiv, so dass ich meine Anlagen in diesem Jahr mehr als verdreifacht habe.EG erscheint mir insbesonders durch die gute Absicherung, relativ kurze Laufzeiten und die "pflegeleichte" Abwicklung (keine ständige Beobachtung/Neuanlage notwendig) gerade für Einsteiger sehr gut geeignet - und immerhin winken Renditen von um die 10%.

Die Anlage erfolgt in Euro, Überweisungen in beide Richtigungen sind per Sepa schnell ausgeführt.

Bitte überlegt euch aber gut, bevor ihr tatsächlich 10k oder mehr investiert. Zwar gibt es bei manchen Projekte sogar ein dritter Bonus von nochmal 1% p.a., wenn man eine solche Summe in ihn investiert, doch sollte man das Geld dann schon wirklich übrig haben und während der Laufzeit darauf verzichten können. Ein vorzeitiger Ausstieg ist nicht vorgesehen. Und wie immer gibt es bei einer so hohen Verzinsung ein nicht verschwindendes Ausfall-Restrisiko.

Für alle, die gerne kleine Brötchen backen gibt es immer noch die 0,5% bzw. für Bestandsanleger interessante Anlagemöglichkeiten - über die man übrigens beim Erscheinen per Newsletter informiert wird.

Dienstag, 6. Dezember 2016

Deutsche Mikroinvest - der Pleitensammler

Manchmal muss man sich eine blutige Nase holen. Oder, finanziell gesehen, einen Totalverlust einfahren. Aus Fehlern wird man klug, heißt es. Meistens leider nur aus den eigenen.
Kurz gesagt: Finger weg von den Anlagen der Deutschen Mikroinvest. Die Zinsen spiegeln hier in keinster Weise das Ausfallrisiko wider, und mit Nachrangdarlehen ist man natürlich alles aller erster sein Geld los.
Die dort beworbenen Unternehmen sind höchst riskant und eine Insolvenz scheint mir eher die Regel als die Ausnahme zu sein. Schade, einige Firmen hatten mir von der Geschäftsidee recht gut gefallen.

Dt Mikroinvest kümmert sich nach der Zeichnung um überhaupt nichts mehr. So bleiben bei den Investitionen reihenweise die zugesagten Quartalsinformationen aus, ohne dass man - selbst auf Nachfrage - sich um Abhilfe kümmert. Irgendwann kommt dann mal die Information, dass das Unternehmen längst insolvent ist.

Dass Pleiten bei Startups passieren ist selbstverständlich. Und dass man nicht mit jeder Anlage Gewinn machen wird, auch. Hier allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass man als Anleger überhaupt im Mittel sein Geld zurück bekommt. Mein Rat: Finger weg.