Zwei Dinge gefallen mir in den letzten Wochen sehr gut bei Bondora:
1. Der Dialog mit den Anlegern wurde wieder aufgenommen
Zur Zeit kommuniziert CEO Pärtel Tomberg sehr intensiv mit den Anlegern auf Facebook. Zwar nicht unbedingt meine Lieblingsplattform, aus meiner Sicht wäre das Forum geeigneter gewesen, aber sehr positiv. Natürlich wird nicht alles umgesetzt werden, was angeregt wird, nicht jede Antwort ist verständlich (was nicht nur an meinem Englisch liegt) und Marketing ist auch dabei. Trotzdem - man macht sich (wieder) Gedanke um die "andere Sorte Kunden", die Anleger.
2. Meine Anlagen laufen besser
Über die Rendite hatte ich ja stets wenig zu klagen, aber die letzten zwei Jahre haben meine Ausfälle ständig zugenommen und der Anteil an laufenden Krediten (+Cash) ging einfach immer nur runter. Obwohl der Wert des Portfolios angeblich zunahm.
Dieser Trend hat sich nun endlich umgekehrt. Zwar nehmen die Ausfälle in ihrer Gesamtsumme noch nicht ab aber auch nicht mehr zu. Und der "aktive" Wert des Portfolios steigt seit einigen Wochen wieder kontinuierlich an. Inkasso funktioniert weiterhin verhältnismäßig gut (was trotzdem einen langen Atem bedeutet), auch einige spanische Kredite zahlen inzwischen aus dem Inkasso.
Mein Recovery bezogen auf estnische Kredite hat sich binnen eines Jahres vervierfacht, die Quote bezogen auf das ausgefallene Gesamttilgungsvolumen beträgt nun über 30%. Von den in Estland ausgefallenen Krediten wurden vor oder nach dem Ausfall) etwa 10% an Zinsen bezahlt (absolut, nicht p.a.). Ausfälle sind Teil der Anlage und werden durch hohe Zinsen kompensiert.
So kann es gerne weitergehen. Über Neuanlagen denke ich trotzdem im Moment noch nicht nach, weil der Rückfluss gerade weit über 1k€/Monat beträgt und ich das Geld nur angelegt bekomme, wenn ich größere Anteile kaufe.
Auch der Handel am Zweitmarkt läuft immer noch ganz gut. Allerdings verkaufe ich seit etwa einem Monat deutlich mehr als ich kaufe. Interessante Anteile sind in der Regel durch Bots in Minutenschnelle weggekauft. Zum Glück kann ich per API relativ bequem interessante Kredite auf dem Erstmarkt zeichnen. Natürlich ausschließlich Anteile in Estland. Andere Länder kaufe ich nur bei Top-Zahlungsgeschichte oder mit Abschlägen auf den Zweitmarkt, letztere in der Regel zum Weiterverkauf. Das bessert meine Rendite deutlich auf, laut Bondora liegt sie weiterhin über 28%.
Insgesamt sinken leider auch bei Bondora die Zinsen, insbesondere bei estnischen Krediten. Das ist aber völlig logisch. Warum sollte hier das Gefälle zu Mitteleuropa von 10-20% auf Dauer anhalten? Natürlich muss man weiterhin das Risiko im Auge behalten. Bei Zinsen unter 10% werde ich nicht mehr anlegen.
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