Mittwoch, 7. Februar 2018

Ein Blick auf estategu

Knapp über zwei Jahre lege ich nun bei estateguru an. Zeit, mal wieder einen Blick auf die Zahlen zu werfen.

Meine Anlagesumme beträgt zwischen 50 und 200€, in Ausnahmefällen auch mehr (in jüngster Zeit eher nicht mehr). Insgesamt waren das über 130 verschiedene Kredite, manchmal vom selben Kreditnehmer oder Folgekredite. Die Auswahl erfolgte stets ohne größere Recherche, nach Bauchgefühl und auch nach Zinssatz.

Ziemlich genau die Hälfte der Kreditsumme ist zurückbezahlt. Der von estateguru dafür angegebene Renditewert liegt bei 12%. Zu den Zinsen kamen Strafzahlungen und Verzugszinsen, die die Rendite insgesamt um knapp ein halbes Prozent aufbessern.

Bei den zurückgezahlten Kredite gab es in etwa vier Fällen nennenswerte Probleme, d.h. Zahlungsaufschübe von 3 bis ca 7 Monaten. Bei in der Regel einem Jahr Laufzeit fällt das schon ins Gewicht, ein echtes Problem stellt das aber auch aufgrund der geringen Quote nicht dar.

Eine der abbezahlten Kredite war zwischenzeitlich ausgefallen. Nach etlichen Wochen und recht kurz nachdem der Ausfall "offiziell" wurde, konnte aber die gesamte Summe samt Zinsen an die Anleger bezahlt werden.

Ein zweiter Ausfall - der Kredit hätte Mitte Oktober bezahlt werden sollen - ist in der Abwicklung. Im Moment läuft noch eine 30-Tage-Frist, bevor mit Zwangsverkauf gegen den Kreditnehmer vorgegangen wird.

Etwa 12% meiner noch laufenden Anlagen befinden sich im Zahlungsrückstand. Dieser geht von zwei Wochen (alles vorher ist irrelevant) bis zu 3 Monaten. Diese Quote sieht etwas geringer aus, da eine ganze Reihe von Krediten (so auch der aktuelle Ausfall) keine regelmäßigen Zahlungen zu leisten haben.

Es sind immer wieder dieselben Kreditnehmer, die sich mit den Zahlungen Zeit lassen und das nervt. Wenn man darauf achtet. Die Information durch estateguru ist spärlich, da steht meist nur eine Meldung, der Kreditnehmer habe versprochen, in der nächsten oder übernächsten Woche die Rückstände auszugleichen. Was dann meistens nicht passiert. Und irgendwann zahlt er halt doch, ist aber schon wieder mit neuen Raten im Rückstand und man fragt sich wie am Ende die Rückzahlung klappen soll.



Stellt man sich diese Fragen nicht und schaut man nüchtern auf das Ergebnis, so sieht die Rendite sehr gut aus. Selbst einige Ausfälle könnten sie mir nicht wirklich verhageln. So richtig Sorgen mache ich mir sowieso nicht, da alle Kredite durch Hypotheken abgesichert sind. Auch wenn das Inkassoverfahren sich eine längere Zeit hinziehen könnte, von einem kompletten Kapitalverlust wird man nicht betroffen sein. Insofern ist das Risiko bei dieser Anlage als verhältnismäßig gering anzusehen, natürlich im Hinblick auf die zweistelligen Zinssätze (no risk, no xirr :) ).

Mit Empfehlungen sollte man immer sehr vorsichtig sein, insbesondere wenn es um Geldanlagen geht. Einem Anfänger, der sich mit p2p-Anlagen beschäftigen will, kann ich aber einen Blick auf diese Plattform anraten. Man sollte beachten, dass das Geld 1-2 Jahre festliegt (es gibt keine Möglichkeit zwischendurch auszusteigen) und man sollte schon eine vierstellige Summe einbringen, um in verschiedene Kredite das Risiko zu streuen.

Für Neuanleger gibt es über diesen Link 0,5% Cashback für die Anlagen der ersten drei Monate (im Moment sind es glaube ich sogar 1%). Beim momentan zum Verkauf stehenden großen Kredit aus Finnland würde ich mich allerdings zurückhalten. Die Erfahrungen quer über alle Plattformen bei der Expansion in neue Länder sind überwiegend besch..eiden.

Für mich gibt es den selben Bonus. Trotzdem versuche ich objektiv zu berichten. Manch andere Plattform bietet bessere Werbeprämien, ist aber aus meiner Sicht nicht empfehlenswert.

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