Sonntag, 9. April 2017

Ein Jahr Anlage bei Moneything

Im April 16 habe ich angefangen in besicherte Kredite der britischen Plattform moneything anzulegen. Mit meiner Anlage bin ich sehr zufrieden.

Die Konzentration auf den baltischen Raum (bondora, twino, estateguru...) hatte mir nicht so gut gefallen. Da alle deutschen Plattformen (auxmoney, lendico, zencap) sich sowohl vom Renditenstandpunkt als auch vom Technik und Umgang mit ihren Anlegern als absoluter Reinfall herausstellten, wollte ich nun in Großbritanien anlegen. Schließlich locken dort Zinssätze von 10-12% auf besicherte Kredite. Womit natürlich ein gewisses Währungsrisiko eingepreist werden muss, auch wenn damals der Brexit noch unvollstellbar war.

Zum Glück lies ich es langsam angehen, so dass nur ein kleiner Teil mein inzwischen L5000 Anlagesumme vom Brexit und der massiven Abwertung des Pfunds betroffen war. Trotzdem frisst die Abwertung etwa die Hälfte meiner in Euro erzielten Rendite des ersten Jahres auf.

Ansonsten funktioniert alles reibungslos. Bislang ist auf der Plattform noch kein Ausfall zu erkennen, einige Kredite wurden zwar außerplanmäßig mehrere Male verlängert, doch dafür gab es zum Teil Zusatzzinsen und man hätte auch sehr einfach aussteigen können. Durch einen Zweitmarkt mit sehr hoher Nachfrage ist sowieso der Ausstieg zu jeder Zeit gesichert - je nach Zinssatz sind zum Verkauf gestellte Anteile meist binnen Minuten weg. Die Zinsen werden dabei beim nächsten Zahltag fair nach Haltedatum zwischen Käufer und Verkäufer aufgeteilt.

Alle Kredite sind "interest only", sehr viele rollierend über einen überschaubaren Zeitraum von 3 Monaten bis 1 Jahr (es gibt auch bis zu 4 Jahre). Dann kann man meist entscheiden, ob man seine Einlage zurück möchte oder weiter investiert bleibt.

Das Angebot an Krediten befriedigt nur selten die Nachfrage. Neue Kredite werden stets per Mail angekündigt, zusätzlich sind sie bereits einige Tage vorher in der Pipeline sichtbar. Um 17h geht es dann los. Damit viele Anleger zum Zug kommen, gilt für den ersten Tag eine Gebotsbeschränkung, die bei kleineren Krediten in der Wiederanlage mitunter nur 25L beträgt. Es ist daher nicht immer ganz einfach, sein Geld auch unterzubringen.

Ich habe bestimmt die Hälfte über den Zweitmarkt erworben. Ein Aufgeld gibt es dort nicht und gerade bevor große Kredite online gehen schichten viele um. Auch meine erhaltenen Zinsen lege ich so, sobald 5-10L zusammenkommen, wieder an.

Das Geld kommt bei mir per currencyfair nach London. Dort gibt es immer wieder nette Boni für Neukunden, zur Zeit 45€ + einen freien Transfare. Gerade die limitierbaren Umtauschkurse haben mir, da ich nicht unter Zeitdruck stehe, sehr gute Wechselkurse ermöglicht. Zurück verwendet moneything transfarewise mit auch erträglichen Gebühren.

Fazit: gerade wer seine Geldanlage auch geografisch und über Währungen hinweg streuen will, ist hier gut bedient. 10%+ Zinssätze lassen jedoch ein gewisses Risiko, sowohl in der Währung als auch in der Anlage selbst erkennen. Bislang keine Ausfälle heißt nicht, dass das immer so bleiben muss. Eine ordertliche Streuung innerhalb der Plattform ist also anzuraten.

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